Samstag, 1. November 2014

Der Kampf Nr. 1: Aufwärmen für die Subjektivität (Teil 3)

Die zweite Runde ging auch zu Ende und dann hieß es warten. Wie so oft als angehender Schauspieler. Nach einiger Zeit wurden wir alle einzeln reingerufen.

Die erste wieder zu erst. Die kommt bestimmt weiter, dachten wir uns alle, aber nein.
Sie hat eine Absage bekommen und es war ihr zweiter Versuch an der Ernst Busch, jetzt ist es für sie vorbei. L. hat es auch nicht geschafft, dann war ich dran.

"Wir haben entschieden, Sie nicht in die zweite Runde zu lassen."
Ah okay. Gut. Ich hab es ja im Grunde genommen auch so kommen gesehen. Immerhin war es ja mein aller erstes Mal. Ich finde es aber gut, dass sie es wenigstens Begründen, ob diese Begründung jetzt gerechtfertigt ist, oder nicht, liegt ja im Auge des Betrachters.

Als erstes "waren wir sehr verwundert, dass Sie nicht im Kostüm gespielt haben."
Ja, gut. Ich habe das Kostüm halt ehrlich gesagt nicht so im Vordergrund gesehen. Anfänglich zumindest, denn als ich spielte, habe ich mich so "nackt" gefühlt, hätte doch wenigsten Luise einen Rock vertragen können. Aber ob das Kostüm alles anders gemacht hätte?
Des Weiteren hätte ich den Charakter der Figuren nicht rüber gebracht, vor allem, wie sich Luise gegenüber ihrem Vater verhält. Also alles Nonverbale. (Ehm, ich lag meinem Vater vor den Füßen...
Welche Hintergründe hat die Figur, wo will sie hin, was sind ihre Ziele?
Und meine Figuren hätten beide den selben Charakter, nur Luise sei besser gelaunt.
VERDAMMT!! Zu GENAU DIESER Erkenntnis bin ich schon vor ein paar Monaten gekommen! Ich habe mir noch gedacht, dass die beiden gerade ziemlich gleich sind, habe diesen Gedanken dann aber doch wieder verworfen, weil keine Ahnung warum!!
Was bin ich nur für ein dummes Kind?? DIESER Fehler war einfach mal sowas von unnötig!
ABER ich hätte die Textarbeit gut gemacht. Ja, na Mensch, das ist doch wirklich viel...

Wenigstens wurde mir nicht gesagt, dass ich grottenschlecht und eine Schande für das ganze Schauspieleruniversum sei, was ja meine größte Angst war und mir wurde kein Puppenspielstudiengang empfohlen. Das passierte nämlich unserem Joko (wir, also L., Romeo und ich haben einstimmig entschieden, dass er aussieht, wie Joko von Joko und Klaas). Der hat meines Erachtens nach nämlich auch richtig gut gespielt, aber für den Schauspielstudiengang hat er eine Absage bekommen.

"Das Situationsbezogene Spielen hat gefehlt", das ist so ziemlich bei jedem herausgekommen und sowieso ähneln sich all unsere Kritiken wirklich sehr stark.
Nur zwei aus unserer Gruppe sind in die zweite Runde gekommen. Darunter auch Romeo. Natürlich freuten wir uns für die, die weitergekommen sind, haben doch extra gewartet, um zu sehen, ob es überhaupt jemand schafft, aber irgendwie hätten dann Leute wie Joko oder die erste und noch einige andere auch weiter gemusst. 
Aber whatever.

2 Kommentare:

  1. Lass Dich bloß nicht entmutigen! Das war ja erst Dein erster Versuch, Du bekommst sicher noch viele weitere Chancen!
    PS: Talent und Interpretation liegen im Auge des Betrachters...
    Liebe Grüße,
    eine Filmwissenschaftsstudentin

    AntwortenLöschen
  2. Danke für die aufmunternden Worte, aber nein, entmutigen lass ich mich noch lange nicht.

    AntwortenLöschen