Ja, ich habe eine Weile auf mich warten lassen, was natüürlich nicht okay ist.
Es tut mir Leid, hmkay?
Ich sitze in einem neuen Zimmer, welches ich seit zwei Monaten meins nennen darf und das nicht mehr in Leipzig, sondern in Berlin, wo ich seit November Schauspiel studiere.
Ich habe mich also für die berliner Schule entschieden, nachdem ich mein Mojo wiedergefunden habe, mit diesem einen unglaublichen Sommer hatte und es gaz zu letzt in Linz in die Endrunde geschafft habe.
Die fucking Endrunde, obwohl es schon so krass war, überhaupt einmal in die zweite Runde zu kommen, aber nein, die Endrunde war es dann auch noch.
Ich kann es also doch. Irgendwie.
Aber irgendwie auch nicht, denn sonst wäre ich jetzt in Linz und nicht in Berlin.
Gerne hätte ich so unglaublich viel darüber geschrieben, da es ja auch mal ursprünglich der Sinn des Blogs war, aber wie das Leben so spielt, ich habe es dann doch verpeilt, oder hatte keine Lust mehr, oder was auch immer.
Ich dachte mir, dass ich es jetzt raus habe, wieder hatte ich den Dozenten aus Ludwigsburg im Ohr: "Wir sehen, da ist irgendwas, aber irgendwas fehlt. Wir können dir einfach nicht sagen, was es ist. Es tut mir Leid!"
Fuck off! Jetzt ist es so weit, ich scheine endlich da zu sein.
Benennen, was ich jetzt so richtig gemacht habe, kann ich zwar auch nicht, aber es ist doch jetzt in mir! Oder?
Ein Vorsprechen war ja noch offen.
Das Max-Reinhardt-Seminar!
Beim dritten Anlauf ist nichts dazwischengekommen. Kein Abiball, keine verpasste Bewerbungsfrist, einfach gar nichts.
Außer, dass ich drei Wecker überhört habe, den Bus nach Wien verpasste, einen neuen buchen musste, mitten in der Nacht in Wien angekommen bin, ich nicht schlafen konnte, ich in der lezteren Gruppe dran war, welche eh erst gegen 16 Uhr dran kommen sollte, ein Feueralarm dazwischen kam, ich irgendwann 16:30 Uhr auf der Bühne stand und das war mir dann irgendwie auch egal.
Jetzt bin ich wieder nicht weiter.
Am nächsten Morgen also habe ich in Berlin angerufen und gesagt, dass ich mitmachen will.
Eine Woche später war mein Ausbildungsvertrag im Briefkasten.
That's it.
Jetzt werde ich Schauspielerin!
So, meine Lieben, dieser Artikel wird der letzte seiner Art sein.
Wer es schon mitbekommen hat, ich bin umgezogen, also keine Angst, ich werde sicherlich mal das eine oder andere mal ein Wort schreiben.
Wer es lesen will, der klicke hier.
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Dienstag, 2. Januar 2018
Dienstag, 25. April 2017
Die Kämpfe Nr. 14 - 22: Ey Mann, wo is mein Mojo? (Teil 6)
Der Kampf Nr. 21: Wenn schon privat, dann aber richtig
Eigentlich wollte ich mit den Privatschulen ja erst in meinem eventuellen viertem Vorsprechjahr beginnen, aber ich wollte auch nächstes Wintersemester definitv nicht mehr in Leipzig sein.
Sei es wegen eines Auslandssemesters, oder wegen einer Schauspielschule.
Da ich mich um ersteres viel zu spät, bzw. gar nicht gekümmert habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als letzteres durchzuziehen.
Koste es, was es wolle. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Außerdem habe ich ja eigentlich schon einen Platz, aber den will ich nicht einfach so hinnehmen.
Wenn ich jetzt schon mit den Privatschulen anfange, dann bitte aber richtig und mehr als nur eine.
Sofort kam mir eine andere berliner Schule in den Kopf, an der auch eine eine Bekannte von meinem allerersten Vorsprechen ist (remember L.?) und die auch einen um einiges rennormierter ist, als die erste.
Okay, wenn die mich auch nimmt, bleibe ich dran, wenn diese mich nicht nimmt, überlege ich mir, ob ich weitermache, oder nicht.
Punkt.
An einem Freitag Abend im März sollte ich dort sein. 19:30 Uhr.
Ganz schön ungewöhnliche Zeit, aber okay.
Ich war da.
Vor mir war eine andere dran, die wohl alleine in diesem Raum war. Mit den Dozenten.
Andere Leute waren nicht da und wie sich herausstellte, war ich auch die allerletze an diesem Tag.
Alleine.
Ich spielte Penthesilea, Kristensen und meine eigene Szene.
Alle Szenen durfte ich ausspielen, an jeder Szene wurde gearbeitet.
Dann noch eine Szene komplett Improvisieren, singen und eine Art "Nachgespräch", bei dem gfragt wurde, ob und wie oft ich schon vorsprechen war, ob auch andere Privatschulen dabei waren, ob ich irgendwo schonmal weiter war, warum ich jetzt auf diese Schule will, wie ich diese gefunden habe, ob ich merke, dass sich an meinem Schauspiel etwas geändert hat, seitdem ich am Theatrium bin...
Fast hätte ich angefangen zu weinen.
Von allen Seiten kamen Fragen, so schnell, teilweise wusste ich nicht so schnell eine Antwort darauf und rigendwann war es vorbei.
2 Stunden haben die Leute mit mir gearbeitet.
Am nächsten Tag sollte ich anrufen.
Ich will nicht!
Was, wenn sie mich jetzt nicht nehmen, dann muss ich das telefonisch erfahren und das Feedback gibt es auch telefonisch!
Warum habe ich mir dieses Ultimatum gestellt?
Was, wenn ich bei den Fragen irgendetwas "falsch" geantwortet habe?
Was, wenn ich jetzt gnadenlos gesagt bekomme, dass das nichts wird?
Was, we..-
Ich wurde genommen.
Okay, ich mache weiter. Weiter bis zum bitteren Ende.
Aber ich habe einen Platz und den nehme ich definiv, weil die Schule cooler als die andere ist und ich wurde genommen und ich habe am nächsten Tag noch die E-mail bekommen, dass ich mir sicherlich noch andere Schulen anschauen möchte und es okay ist, wenn ich mich einfach bis August entschieden habe.
Also mache ich weiter!
Ein paar Wochen später war ich wieder in Potsdam, aber das ist einfach nicht der Rede wert.
Ich habe doch eh schon meinen Platz.
Und ich mache trotzdem weiter.
Eigentlich wollte ich mit den Privatschulen ja erst in meinem eventuellen viertem Vorsprechjahr beginnen, aber ich wollte auch nächstes Wintersemester definitv nicht mehr in Leipzig sein.
Sei es wegen eines Auslandssemesters, oder wegen einer Schauspielschule.
Da ich mich um ersteres viel zu spät, bzw. gar nicht gekümmert habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als letzteres durchzuziehen.
Koste es, was es wolle. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Außerdem habe ich ja eigentlich schon einen Platz, aber den will ich nicht einfach so hinnehmen.
Wenn ich jetzt schon mit den Privatschulen anfange, dann bitte aber richtig und mehr als nur eine.
Sofort kam mir eine andere berliner Schule in den Kopf, an der auch eine eine Bekannte von meinem allerersten Vorsprechen ist (remember L.?) und die auch einen um einiges rennormierter ist, als die erste.
Okay, wenn die mich auch nimmt, bleibe ich dran, wenn diese mich nicht nimmt, überlege ich mir, ob ich weitermache, oder nicht.
Punkt.
An einem Freitag Abend im März sollte ich dort sein. 19:30 Uhr.
Ganz schön ungewöhnliche Zeit, aber okay.
Ich war da.
Vor mir war eine andere dran, die wohl alleine in diesem Raum war. Mit den Dozenten.
Andere Leute waren nicht da und wie sich herausstellte, war ich auch die allerletze an diesem Tag.
Alleine.
Ich spielte Penthesilea, Kristensen und meine eigene Szene.
Alle Szenen durfte ich ausspielen, an jeder Szene wurde gearbeitet.
Dann noch eine Szene komplett Improvisieren, singen und eine Art "Nachgespräch", bei dem gfragt wurde, ob und wie oft ich schon vorsprechen war, ob auch andere Privatschulen dabei waren, ob ich irgendwo schonmal weiter war, warum ich jetzt auf diese Schule will, wie ich diese gefunden habe, ob ich merke, dass sich an meinem Schauspiel etwas geändert hat, seitdem ich am Theatrium bin...
Fast hätte ich angefangen zu weinen.
Von allen Seiten kamen Fragen, so schnell, teilweise wusste ich nicht so schnell eine Antwort darauf und rigendwann war es vorbei.
2 Stunden haben die Leute mit mir gearbeitet.
Am nächsten Tag sollte ich anrufen.
Ich will nicht!
Was, wenn sie mich jetzt nicht nehmen, dann muss ich das telefonisch erfahren und das Feedback gibt es auch telefonisch!
Warum habe ich mir dieses Ultimatum gestellt?
Was, wenn ich bei den Fragen irgendetwas "falsch" geantwortet habe?
Was, wenn ich jetzt gnadenlos gesagt bekomme, dass das nichts wird?
Was, we..-
Ich wurde genommen.
Okay, ich mache weiter. Weiter bis zum bitteren Ende.
Aber ich habe einen Platz und den nehme ich definiv, weil die Schule cooler als die andere ist und ich wurde genommen und ich habe am nächsten Tag noch die E-mail bekommen, dass ich mir sicherlich noch andere Schulen anschauen möchte und es okay ist, wenn ich mich einfach bis August entschieden habe.
Also mache ich weiter!
Ein paar Wochen später war ich wieder in Potsdam, aber das ist einfach nicht der Rede wert.
Ich habe doch eh schon meinen Platz.
Und ich mache trotzdem weiter.
Dienstag, 18. April 2017
Die Kämpfe Nr. 14 - 22: Ey Mann, wo is mein Mojo? (Teil 5)
Ja, Pustekuchen.
Die Kämpf...- Ach, fickt euch doch alle!
Am nächsten morgen wurde ich langsam wieder auf den Boden zurückgeholt.
Die gemischten Gefühle, die ich während des ganzen Workshops hatte, waren natürlich vergessen, als mir eröffnet wurde, dass ich gerne hier anfangen kann. Zusammen mit 14 anderen Mädchen. Wir waren 16 Teilnehmerinnen. Es wurden ganz schön viele genommen. Auch Mädchen, die sich sicherlich noch etwas weiterentwickeln könnten, bevor sie Schauspielerinnen werden. Die Ausbildung ist wirklich, wirklich teuer und wird im dritten Jahr noch teurer. Nicht wirklich viele Absolventen (oder soll ich Absolvierende sagen?) machen das, was ich später gerne tun würde. Viele (von den wenigen, von denen man etwas weiß) landen im Fernsehen. Mein Gefühl hat das komplette Wochenende stündlich gewechselt. Diese Ausbildung ist fucking teuer. Entweder wird von dieser Schule in allerhöchsten Tönen gesprochen oder sie wird auf das Übelste kritisiert. Kein Mittelding. Viele der Mädchen sind an irgendeinem Punkt, dem ich schon ein wenig vorraus bin. Sie müssen von dort noch abgeholt werden. Ich muss warten. Kann ich mich da überhaupt weiterentwickeln? Lohnen sich 400€ monatlich dafür? Habe ich mich dort wirklich wohlgefühlt?
Kopfzerbrechen.
Nein, ich muss es unbedingt weiterversuchen!
Ein Glück kommen jetzt so viele Vorsprechen auf einmal!
Oder ein Pech?
Ich spiele jetzt einfach wild drauf los. Mit vollem Mojo.
In Stuttgart war es wohl zu wild. Nach einer Rolle war Schluss. Aber sie war doch geil! Das war Penthesilea. Ich habe es voll gespürt. Ich habe meine Sensoren ausgefahren und nicht gedacht, was passiert mit mir, wenn da mein toter Achilles liegt, sondern mit den Sensoren gespürt, was passiert mit mir, wenn da jemand totes liegt.
Scheiße, scheiße, scheiße!
Das hat nicht geklapp. Ich war sicherlich drüber.
Okay, scheiß drauf. Stuttgart ist eh nicht wirklich schön.
Übernächste Woche geht's weiter. Da wird hart durchgeballert!
Montag Hamburg, Dienstag Hannover, Donnerstag wieder Berlin.
Ab jetzt beginnen doch eh erst die Schulen, auf die ich echt Bock habe.
Eine Woche durchpowern. Mein Mojo ist dabei.
Am besagten Sonntag wollte ich mit dem Nachtbus nach Hamburg fahren, dann am Montag noch zu einem in Salzburg kennengelernten Bekannten nach Hannover fahren und nach Hannover nach Berlin. Da finde ich schon jemanden.
Bis ich Sonntag Nachmittag vom Pferd geklatscht bin.
Bravo.
Vorbei.
Becken gebrochen. Rippe gebrochen. Irgendwas stimmt nicht. Es hat geknackt beim Fallen und ich kann keine Berührungen an meinem Becken spüren.
Immerhin konnte ich mich selbst in die Notaufnahme fahren.
Okay, gebrochen ist nichts, aber ich kann verdammt nochmal nicht nach Hamburg. Und nach Hannover auch nicht. Und nicht nach Berlin.
Okay, ganz ruhig.
Ich verschiebe einfach alles.
Am Donnerstag musste ich trotzdem nach Hannover, weil das der letzte Termin für die erste Runde ist.
Erste Rolle gespielt. Raus.
Okay, weiter.
Hamburg. Die Woche darauf.
Zwei Rollen gespielt. Raus.
Im Bus erhielt ich dann die E-Mail von der UdK - nachdem ich eine Mail geschrieben und zweimal angerufen habe und die Dame am Telefon meinte, dass der dafür zuständige Dude viel um die Ohren hat und ich mich gedulden soll - dass ich doch morgen oder übermorgen einfach vorbeischauen soll.
Ernsthaft?
Ich habe immer noch keine wirkliche Gorki-Rolle (Pflichtautor) geschweige denn das Protokoll dafür.
Freitag legte ich eine Nachtschicht ein und fuhr Samstag früh um 4 nach Berlin.
Ohne Mojo.
Irgendwie ist es in dieser stressigen Zwischenzeit abhanden gekommen. So in der Zeit, in der ich nur von einem Vorsprechen zum anderen gedüst bin und das ganze Feeling, was ich noch in Bern und Leipzig hatte, verschwunden ist.
Ich stand nicht mehr auf der Bühne und spielte, sondern ich stand vor Dozenten und habe mich Prüfen lassen. Der Spaß war weg. Das Feuer. Ja, irgendwie auch die Leidenschaft.
Auf einmal frage ich mich, ob das überhaupt noch so ganz das Richtige ist.
Dann bin ich halt keine Schauspielerin.
Dieser Satz tut viel zu sehr weh, alsdass ich ihn voller Überzeugung aussprechen könnte.
Es ist eher ein Erschöpftsein. Aber mehr Resignation als Überzeugung.
In Berlin schien wieder die Sonne.
Ich fühlte mich wieder wie vor einem Jahr - nur ohne die Spielwütigen (ja, gerade vermisse ich diese Leute meega).
Habe ich schon gesagt, dass die Sonne wieder so schön scheint?
Ich war wieder beim gleichen Dozenten, wie letztes Jahr, welcher mich auch wiedererkannt hat.
Wie letztes Jahr war die UdK wieder soetwas wie ein kleiner Wegweiser.
Letzes Jahr stellte ich dort fest, dass es irgendwie nicht ganz falsch ist, was ich mache, aber dass da noch sehr viel Spielraum nach oben ist, den ich ausfüllen muss.
Dieses Jahr, vergaß ich dort einmal kurz meinen "Schauspielburnout" und erinnerte mich dunkel daran, wo mein Mojo sein könnte.
Wenigstens kam ich wieder etwas weiter mit mir selbst und spürte wieder soetwas wie ein Feuer in mir. Auch, wenn es klein ist.
Die Kämpf...- Ach, fickt euch doch alle!
Am nächsten morgen wurde ich langsam wieder auf den Boden zurückgeholt.
Die gemischten Gefühle, die ich während des ganzen Workshops hatte, waren natürlich vergessen, als mir eröffnet wurde, dass ich gerne hier anfangen kann. Zusammen mit 14 anderen Mädchen. Wir waren 16 Teilnehmerinnen. Es wurden ganz schön viele genommen. Auch Mädchen, die sich sicherlich noch etwas weiterentwickeln könnten, bevor sie Schauspielerinnen werden. Die Ausbildung ist wirklich, wirklich teuer und wird im dritten Jahr noch teurer. Nicht wirklich viele Absolventen (oder soll ich Absolvierende sagen?) machen das, was ich später gerne tun würde. Viele (von den wenigen, von denen man etwas weiß) landen im Fernsehen. Mein Gefühl hat das komplette Wochenende stündlich gewechselt. Diese Ausbildung ist fucking teuer. Entweder wird von dieser Schule in allerhöchsten Tönen gesprochen oder sie wird auf das Übelste kritisiert. Kein Mittelding. Viele der Mädchen sind an irgendeinem Punkt, dem ich schon ein wenig vorraus bin. Sie müssen von dort noch abgeholt werden. Ich muss warten. Kann ich mich da überhaupt weiterentwickeln? Lohnen sich 400€ monatlich dafür? Habe ich mich dort wirklich wohlgefühlt?
Kopfzerbrechen.
Nein, ich muss es unbedingt weiterversuchen!
Ein Glück kommen jetzt so viele Vorsprechen auf einmal!
Oder ein Pech?
Ich spiele jetzt einfach wild drauf los. Mit vollem Mojo.
In Stuttgart war es wohl zu wild. Nach einer Rolle war Schluss. Aber sie war doch geil! Das war Penthesilea. Ich habe es voll gespürt. Ich habe meine Sensoren ausgefahren und nicht gedacht, was passiert mit mir, wenn da mein toter Achilles liegt, sondern mit den Sensoren gespürt, was passiert mit mir, wenn da jemand totes liegt.
Scheiße, scheiße, scheiße!
Das hat nicht geklapp. Ich war sicherlich drüber.
Okay, scheiß drauf. Stuttgart ist eh nicht wirklich schön.
Übernächste Woche geht's weiter. Da wird hart durchgeballert!
Montag Hamburg, Dienstag Hannover, Donnerstag wieder Berlin.
Ab jetzt beginnen doch eh erst die Schulen, auf die ich echt Bock habe.
Eine Woche durchpowern. Mein Mojo ist dabei.
Am besagten Sonntag wollte ich mit dem Nachtbus nach Hamburg fahren, dann am Montag noch zu einem in Salzburg kennengelernten Bekannten nach Hannover fahren und nach Hannover nach Berlin. Da finde ich schon jemanden.
Bis ich Sonntag Nachmittag vom Pferd geklatscht bin.
Bravo.
Vorbei.
Becken gebrochen. Rippe gebrochen. Irgendwas stimmt nicht. Es hat geknackt beim Fallen und ich kann keine Berührungen an meinem Becken spüren.
Immerhin konnte ich mich selbst in die Notaufnahme fahren.
Okay, gebrochen ist nichts, aber ich kann verdammt nochmal nicht nach Hamburg. Und nach Hannover auch nicht. Und nicht nach Berlin.
Okay, ganz ruhig.
Ich verschiebe einfach alles.
Am Donnerstag musste ich trotzdem nach Hannover, weil das der letzte Termin für die erste Runde ist.
Erste Rolle gespielt. Raus.
Okay, weiter.
Hamburg. Die Woche darauf.
Zwei Rollen gespielt. Raus.
Im Bus erhielt ich dann die E-Mail von der UdK - nachdem ich eine Mail geschrieben und zweimal angerufen habe und die Dame am Telefon meinte, dass der dafür zuständige Dude viel um die Ohren hat und ich mich gedulden soll - dass ich doch morgen oder übermorgen einfach vorbeischauen soll.
Ernsthaft?
Ich habe immer noch keine wirkliche Gorki-Rolle (Pflichtautor) geschweige denn das Protokoll dafür.
Freitag legte ich eine Nachtschicht ein und fuhr Samstag früh um 4 nach Berlin.
Ohne Mojo.
Irgendwie ist es in dieser stressigen Zwischenzeit abhanden gekommen. So in der Zeit, in der ich nur von einem Vorsprechen zum anderen gedüst bin und das ganze Feeling, was ich noch in Bern und Leipzig hatte, verschwunden ist.
Ich stand nicht mehr auf der Bühne und spielte, sondern ich stand vor Dozenten und habe mich Prüfen lassen. Der Spaß war weg. Das Feuer. Ja, irgendwie auch die Leidenschaft.
Auf einmal frage ich mich, ob das überhaupt noch so ganz das Richtige ist.
Dann bin ich halt keine Schauspielerin.
Dieser Satz tut viel zu sehr weh, alsdass ich ihn voller Überzeugung aussprechen könnte.
Es ist eher ein Erschöpftsein. Aber mehr Resignation als Überzeugung.
In Berlin schien wieder die Sonne.
Ich fühlte mich wieder wie vor einem Jahr - nur ohne die Spielwütigen (ja, gerade vermisse ich diese Leute meega).
Habe ich schon gesagt, dass die Sonne wieder so schön scheint?
Ich war wieder beim gleichen Dozenten, wie letztes Jahr, welcher mich auch wiedererkannt hat.
Wie letztes Jahr war die UdK wieder soetwas wie ein kleiner Wegweiser.
Letzes Jahr stellte ich dort fest, dass es irgendwie nicht ganz falsch ist, was ich mache, aber dass da noch sehr viel Spielraum nach oben ist, den ich ausfüllen muss.
Dieses Jahr, vergaß ich dort einmal kurz meinen "Schauspielburnout" und erinnerte mich dunkel daran, wo mein Mojo sein könnte.
Wenigstens kam ich wieder etwas weiter mit mir selbst und spürte wieder soetwas wie ein Feuer in mir. Auch, wenn es klein ist.
Freitag, 14. April 2017
Die Kämpfe Nr. 14 - 22: Ey Mann, wo is mein Mojo? (Teil 4)
Es bestehen
keine Zweifel, dass mein Mojo etwas angeknackst ist, aber so einfach
verschwinden?
Niemals!
Sehen wir es doch mal so: Fakt ist, ich
habe jetzt mein 15. Vorsprechen verkackt.
Aaaber bis zur UdK letztes Jahr, wusste
ich ja nicht wirklich, was das alles soll und was ich tue.
Sprich die ersten 6 Vorsprechen waren
eh für'n Arsch und können nicht gezählt werden, aaaalso bin ich
jetzt bei meinem 9. Vorsprechen.
Na, das klingt doch schon vertretbarer
und jetzt freue ich mich wenigstens wieder etwas.
Ich freue mich auf die bald eins nach dem anderen kommenden Vorsprechen, bin froh, dass kein bisschen Luft an irgendwas rankommt und ich einfach weitermachen kann.
Der Kampf Nr. 15: Jaja, ist klar, Berlin und so
Eine Woche später war ich in Berlin bei einem Schauspielworkshop an einer der Privatschulen dort.
Ich mache ja nur den Workshop mit. Mehr isses nicht.
Ich habe versucht, drei Tage lang abzuschalten. Zu diesem kleinen fucking Kern zu kommen, von dem irgendwie alle sprechen, den man wohl erreicht, indem man sich 1 Stunde lang auf dem Boden herumwälzt und jetzt im Dschungel bei den ganzen Affen ist, oder indem man sich 1 Stunde auf Kauderwelsch streitet.
Am Sonntag verließ ich dann den Workshop mit vergessenen gemischten Gefühlen und einem Ausbildungsvertrag in der Hand.
Okay.
Ich habe jetzt wohl einen Studien(Ausbildungs)platz.
An einer Privatschule.
Okay.
Im Vertrag steht, dass es einem verboten ist, während der Ausbildung irgendwo künstlerisch tätig zu sein und sich an anderen Schulen zu bewerben.
Aber ich hätte die Erlaubnis, während des Probesemesters trotzdem weiter vorsprechen zu gehen.
Okay.
Ich käme von der Uni weg.
Ich müsste nach Berlin ziehen.
Ich hätte einen Platz an 'ner Schauspielschule.
Okay. Okay. Okay. Okay.
Ganz benommen fuhr ich Sonntag Abend wieder nach Hause, kam nachts an und musste am nächsten Morgen früh aufstehen, da ich in Stuttgart dran war.
Eigentlich kann ich doch an die Sache ganz easy peasy rangehen.
Ich hätte schonmal einen Platz save und kann während ich dort Schauspielunterricht bekomme, nebenbei nochmal an andere Schulen gehen, obwohl ich das nicht darf, aber ich habe die Genehmigung dafür.
Läuft doch.
Ich freue mich auf die bald eins nach dem anderen kommenden Vorsprechen, bin froh, dass kein bisschen Luft an irgendwas rankommt und ich einfach weitermachen kann.
Der Kampf Nr. 15: Jaja, ist klar, Berlin und so
Eine Woche später war ich in Berlin bei einem Schauspielworkshop an einer der Privatschulen dort.
Ich mache ja nur den Workshop mit. Mehr isses nicht.
Ich habe versucht, drei Tage lang abzuschalten. Zu diesem kleinen fucking Kern zu kommen, von dem irgendwie alle sprechen, den man wohl erreicht, indem man sich 1 Stunde lang auf dem Boden herumwälzt und jetzt im Dschungel bei den ganzen Affen ist, oder indem man sich 1 Stunde auf Kauderwelsch streitet.
Am Sonntag verließ ich dann den Workshop mit vergessenen gemischten Gefühlen und einem Ausbildungsvertrag in der Hand.
Okay.
Ich habe jetzt wohl einen Studien(Ausbildungs)platz.
An einer Privatschule.
Okay.
Im Vertrag steht, dass es einem verboten ist, während der Ausbildung irgendwo künstlerisch tätig zu sein und sich an anderen Schulen zu bewerben.
Aber ich hätte die Erlaubnis, während des Probesemesters trotzdem weiter vorsprechen zu gehen.
Okay.
Ich käme von der Uni weg.
Ich müsste nach Berlin ziehen.
Ich hätte einen Platz an 'ner Schauspielschule.
Okay. Okay. Okay. Okay.
Ganz benommen fuhr ich Sonntag Abend wieder nach Hause, kam nachts an und musste am nächsten Morgen früh aufstehen, da ich in Stuttgart dran war.
Eigentlich kann ich doch an die Sache ganz easy peasy rangehen.
Ich hätte schonmal einen Platz save und kann während ich dort Schauspielunterricht bekomme, nebenbei nochmal an andere Schulen gehen, obwohl ich das nicht darf, aber ich habe die Genehmigung dafür.
Läuft doch.
Dienstag, 11. April 2017
Die Kämpfe Nr. 14 - 22: Ey Mann, wo is mein Mojo? (Teil 3)
Dann die zweite Rolle.
Ich finde es ja immer wieder lustig zu beobachten, wie viele Schulen eine eigene Szene verlangen, diese dann aber nicht sehen wollen, außer du zwingst sie dazu, indem du mit ihr beginnst.
Jetzt sollte ich Kristensen spielen, mit der ich gerade ein ganz kleines bisschen auf Kriegsfuß stand.
Naja egal.
Ich finde es ja immer wieder lustig zu beobachten, wie viele Schulen eine eigene Szene verlangen, diese dann aber nicht sehen wollen, außer du zwingst sie dazu, indem du mit ihr beginnst.
Jetzt sollte ich Kristensen spielen, mit der ich gerade ein ganz kleines bisschen auf Kriegsfuß stand.
Naja egal.
Ich fing also an.
Kurz darauf wurde ich wieder
abgebrochen.
Ich habe mir da eine ganz nette und
sehr anstrengende Variante überlegt, aber jetzt wird es noch
anstrengender.
Anstatt das aufgekratzte Huhn, die
supernervös ist und immer mit dem Kopf wackelt, wenn sie spricht,
sollte ich das aufgekratzte Huhn, die supernervös ist, aber vor dem
Spiegel übt, souverän und ohne Kopfwackeln dazustehen, damit sie
für voll genommen wird spielen.
Nur, dass ich gerade so hart unter
druck stehe, weil ich mit meinem Crush rede, dass das Kopfwackeln
immer wieder mal in Schüben wiederkommt und ich krampfhaft versuche,
das zu unterdrücken.
Geile Aufgabe eigentlich.
Und so schön einfach.
Tja, Pustekuchen.
Irgendwie habe ich diesen Scheiß
einfach nicht hinbekommen.
Ich stand da, habe versucht, die
Aufgabe umzusetzen, aber es gelang mir irgendwie nicht und immer,
immer, immer wieder sollte ich an der gleichen Stelle anfangen, nicht
rennen, alles ganz in Ruhe machen, nochmal einsetzen, dann so
weiterspielen, dann etwas anderes versuchen...
7 Minuten lang. (Ich weiß auch nicht,
wie ich genau auf 7 komme, auf jeden Fall haben sie lange mit mir
gearbeitet und alle möglichen Chancen auf dem Silbertablett
serviert, welche ich einfach nicht ergriffen habe.)
Anyway, irgendwann haben sie es sein
gelassen und ich durfte mich wieder setzen.
Nice.
Katha hat's verkackt und dieses Mal ist
es wirklich ihre eigene verfickte Schuld.
Es lag nicht an den Dozenten, die
Schule ist toll, Salzburg ist toll, ich bin gesund, habe einigermaßen
famos geschlafen, war in einer tollen Truppe und die Dozenten hatten
Bock auf mich.
Alles meine Schuld!
Das Feedback war wieder allererste
Sahne.
Zunächst ist ihnen aufgefallen, dass
ich über eine unglaubliche Kraft und Bühnenpräsenz verfüge, sie
wurden neugierig, was ich ihnen wohl zeigen werde und so weiter, aber
es war zu wenig.
Um es einfach herunterzubrechen: es
fehlt mir an Spontaneität beim Spielen und ihnen waren es zu wenig
verschiedene Haltungen bei Penthesilea.
Aber er hofft, nach diesem Feedback mir
trotzdem wieder etwas Mut gemacht zu haben um da dran zu bleiben.
Ja, das hat er irgendwie schon.
So eine nice konstriktive Kritik und
eigentlich geht es doch nur um die Spontaneität, etwas entstehen zu
lassen, während man spricht und es sich nicht schon zurechtgelegt
haben.
Da kann man doch wirklich dranbleiben.
Ich fand, in diesem Moment, ist es ann
der Zeit auch mal was zu den Dozenten zu sagen.
Solche lieben Kritiken gibt es nicht
oft und vor allem so eine konstruktive.
Vielleicht ist ihnen schon einmal
aufgefallen, dass nicht alle Dozenten so sind. Oft bekommen alle die
gleiche Kritik oder irgendwelche Floskeln an den Kopf geworfen, mit
denen man nichts anfangen kann.
Sie aber haben sich Zeit genommen, für
jeden Einzelnen, wie es eben im Rahmen der ersten Runde möglich ist,
was echt toll ist.
Ich habe vielleicht leicht übertrieben,
aber ich sollte eh besser aufhören, denn mit jedem Wort erstickte
meine Stimme immer weiter.
Bevor es in einem verheulten Röcheln
endet, gehe ich lieber.
Sonntag, 9. April 2017
Die Kämpfe Nr. 14 - 22: Ey Mann, wo is mein Mojo? (Teil 2)
Tja, schademarmelade, dass ich mein Blind Date nicht so dargestellt habe, wie es wohl in jedem zweiten Café abläuft und wie jeder es wohl kennt/kennengelernt hat/whatever.
Es tut mir Leid, aber meine Empörung darüber, wie assi diese Menschen sind, die mir gesagt haben, dass ich meine Szene falsch spiele ist noch nicht vorbei!
Es geht gerade erst los.
Meine Szene habe ich geschrieben. Sie ist auf einem Blatt Papier fixiert, sie ist fiktional, sprachlich "ausgestaltet" und hat den Anspruch, Literatur zu sein.
(Ob gut, oder schlecht, sei mal dahingestellt).
Literatur. Dieser große, eigentlich allumfassende Begriff.
Das Tolle an dieser Literatur ist, dass sie, oder der Verfasser, keinen Anspruch hat, irgendwas real darzustellen. Alles kann, nichts muss, anders, als bei Geschichtstexten zum Beispiel, die sich an das tatsächlich geschehene halten müssen.
die Literatur ist viel wahrhaftiger, denn sie stellt nicht nur das tatsächlich geschehene dar, sondern auch das, was möglicherweise passieren kann (und natürlich auch das komplett unmögliche, was sich der Autor einfach so ausgedacht hat).
Bitch.
Jetzt habe ich eine Woche Zeit um mein Gemüt wieder zu besänftigen und um wieder gesund zu werden.
Ich halte mein Mojo gut im Auge, es ist noch da und auf der langen Zugfahrt nach Salzburg wich es nicht von mir. Es klammerte sich an mich, wie meine Katze, mit der ich früher noch, gaaanz früher, tatsächlich spazieren gehen wollte, dafür sogar noch ein Halsband und eine Leine besorgt habe, sie aber so viel Angst vor der Straße hatte, dass ich sie tragen musste.
(By the way, ich wollte damals, dass Kitty rausgeht und der Tierarzt hat gesagt, um sie an alles zu gewöhnen, kann ich sie erstmal rausschicken und anfangs mit ihr gehen, aber da ich Angst hatte, dass sie sofort wegrennt, habe ich mir die Leine besorgt.)
Ja, sooooo sehr klammerte sich mein Mojo an mich.
Außerdem scheinen die Österreicher und die Schweizer mich eh mehr zu mögen, als die Deutschen.
(Siehe Wien, siehe Bern. Naja, okay, Leipzig war ja auch dieses mal nicht übel...)
Der Kampf Nr. 15: Dazu fällt mir jetzt gar nichts mehr ein
In Salzburg habe ich mich wieder superduper gefreut, wieder in Österreich und bei so coolen Leuten untergekommen zu sein. Ich habe sowas von verdammt Bock darauf, auch wenn meine Erkältung noch nicht gaaanz weg ist.
Top motivated und mit dem Mojo an der Seite sind wir früh zur Schule geeilt.
(Wir sind ich und noch ein anderer Kumpane, der auch in der WG gepennt hat).
Ein wenig zu spät, das Warm-up begann 2 Minuten früher als geplant, abgehetzt und außer Atem kamen wir an, sind zum besagten Warm-up gerannt, wieder ganz nach oben zum Aufenthaltsraum und zur Begrüßung um gleich sofort danach wieder ganz hinunter auf die Probebühne zu gehen.
Wenigstens war ich in der Komission, die mir bei der Begrüßung am coolsten vorkam.
Natürlich musste ich gleich als erste spielen, nachdem ich ein gaaanz kleines bisschen zu spät ankam, aber auch nur, weil die Prüfung wieder ein paar Minuten früher als angeküdigt begann.
Also was solls, fangen wir total abgehetzt und außer Atem mit Penthesilea an. Ohne vorher noch einmal zu trinken, die Nase zu putzen oder sich um den Husten zu kümmern.
Aaaanyway.
Ich darf behaupten, dass diese Penthesilea neben der leipziger und berner die beste war.
Wenn ich auf mein eigenes Gefühl und auf die anerkennenden Blicke der anderen setzen darf.
Ja läääääuft doch maaaaan!
Es tut mir Leid, aber meine Empörung darüber, wie assi diese Menschen sind, die mir gesagt haben, dass ich meine Szene falsch spiele ist noch nicht vorbei!
Es geht gerade erst los.
Meine Szene habe ich geschrieben. Sie ist auf einem Blatt Papier fixiert, sie ist fiktional, sprachlich "ausgestaltet" und hat den Anspruch, Literatur zu sein.
(Ob gut, oder schlecht, sei mal dahingestellt).
Literatur. Dieser große, eigentlich allumfassende Begriff.
Das Tolle an dieser Literatur ist, dass sie, oder der Verfasser, keinen Anspruch hat, irgendwas real darzustellen. Alles kann, nichts muss, anders, als bei Geschichtstexten zum Beispiel, die sich an das tatsächlich geschehene halten müssen.
die Literatur ist viel wahrhaftiger, denn sie stellt nicht nur das tatsächlich geschehene dar, sondern auch das, was möglicherweise passieren kann (und natürlich auch das komplett unmögliche, was sich der Autor einfach so ausgedacht hat).
Bitch.
Jetzt habe ich eine Woche Zeit um mein Gemüt wieder zu besänftigen und um wieder gesund zu werden.
Ich halte mein Mojo gut im Auge, es ist noch da und auf der langen Zugfahrt nach Salzburg wich es nicht von mir. Es klammerte sich an mich, wie meine Katze, mit der ich früher noch, gaaanz früher, tatsächlich spazieren gehen wollte, dafür sogar noch ein Halsband und eine Leine besorgt habe, sie aber so viel Angst vor der Straße hatte, dass ich sie tragen musste.
(By the way, ich wollte damals, dass Kitty rausgeht und der Tierarzt hat gesagt, um sie an alles zu gewöhnen, kann ich sie erstmal rausschicken und anfangs mit ihr gehen, aber da ich Angst hatte, dass sie sofort wegrennt, habe ich mir die Leine besorgt.)
Ja, sooooo sehr klammerte sich mein Mojo an mich.
Außerdem scheinen die Österreicher und die Schweizer mich eh mehr zu mögen, als die Deutschen.
(Siehe Wien, siehe Bern. Naja, okay, Leipzig war ja auch dieses mal nicht übel...)
Der Kampf Nr. 15: Dazu fällt mir jetzt gar nichts mehr ein
In Salzburg habe ich mich wieder superduper gefreut, wieder in Österreich und bei so coolen Leuten untergekommen zu sein. Ich habe sowas von verdammt Bock darauf, auch wenn meine Erkältung noch nicht gaaanz weg ist.
Top motivated und mit dem Mojo an der Seite sind wir früh zur Schule geeilt.
(Wir sind ich und noch ein anderer Kumpane, der auch in der WG gepennt hat).
Ein wenig zu spät, das Warm-up begann 2 Minuten früher als geplant, abgehetzt und außer Atem kamen wir an, sind zum besagten Warm-up gerannt, wieder ganz nach oben zum Aufenthaltsraum und zur Begrüßung um gleich sofort danach wieder ganz hinunter auf die Probebühne zu gehen.
Wenigstens war ich in der Komission, die mir bei der Begrüßung am coolsten vorkam.
Natürlich musste ich gleich als erste spielen, nachdem ich ein gaaanz kleines bisschen zu spät ankam, aber auch nur, weil die Prüfung wieder ein paar Minuten früher als angeküdigt begann.
Also was solls, fangen wir total abgehetzt und außer Atem mit Penthesilea an. Ohne vorher noch einmal zu trinken, die Nase zu putzen oder sich um den Husten zu kümmern.
Aaaanyway.
Ich darf behaupten, dass diese Penthesilea neben der leipziger und berner die beste war.
Wenn ich auf mein eigenes Gefühl und auf die anerkennenden Blicke der anderen setzen darf.
Ja läääääuft doch maaaaan!
Freitag, 7. April 2017
Die Kämpfe Nr. 14 - 22: Ey Mann, wo is mein Mojo? (Teil 1)
Was ist passiert?
Ich liege hier so herum, zwischen Büchern, Theatertexten, angefangenen Stücken und Texten, einem angefangen Germanistikstudium, irgendwo liegen Einladungen zu Vorsprechen verstreut (virtuell in meinem E-mailpostfach zumindest) und ich halt.
Starre so die Decke an, will aufstehen, denke, ich stehe schon längst auf, aber irgendwie liege ich hier nur so rum. Die Sonne scheint sogar schon wieder und das länger als ich es in Erinnerung habe.
Naja, stehen wir mal auf.
Irgendwas fühlt sich nicht so famos an.
So leer und müde und kaputt und voll uncool.
Mein Mojo ist weg.
Ey Mann, wo ist mein Mojo?
Ich brauche das doch!
Jetzt habe ich es irgenwo verloren; im Zug liegen gelassen, bei einem Vorsprechen vergessen, in einer Theaterprobe zerfetzt und darauf herumgetrampelt...
Ich muss es doch wiederfinden!
Wo hatte ich es denn zuletzt?
Der Kampf Nr. 14: Einmal gegen den Baum, bitte
Wir müssen zurück in den Januar, da war ich in Bochum.
Ich hatte einen verstauchten Knöchel, die Erkältung meines Lebens, aber mein Mojo war auch noch da.
Erkältet zum Vorsprechen: check
Jep, mich werden jetzt einige hassen, aber oh man, ist die Folkwang kacke!
Schon die Begrüßung von der grauen Dreadtante hat richtig Bock gemacht.
"Hier bewerben sich jedes Jahr tausende junge Menschen, die den Wunsch haben, Schauspieler zu werden und unsere Aufgabe besteht darin, die 10 besten aus Ihnen herauszusuchen. Keine Angst, Sie können uns vertrauen, wir machen das schon jahrelang. Wir können das."
Weigstens ist das Gebäude symphatischer als die Dozenten.
Da fühlt man sich nämlich gleich wie im British Museum.
Sobald man aber hinausgeht, merkt man, dass wir hier in Bochum sind und nicht in London.
Da wäre ich jetzt aber auch lieber.
Naja, komm!
Einmal Nase putzen, 'nen Schluck Hustensaft nehmen und dann wird gespielt!
Tja, aber so richtig kam ich nicht dazu, denn nach insgesamt 3 Minuten Spielzeit, in die irgendwie ein paar Sätze Blind Date und Kristensen hineingequetscht wurden, konnte ich wieder meinen Köchel schonen und versuchen, meine Nase irgendwie freizubekommen.
Schade, dass ich den Dozenten heute zu wenig von mir gezeigt habe.
Das konnnte ich überhaupt nicht verstehen.
Genauso wenig konnten die Dozenten verstehen, was ich mir unter ein Blind Date vorstelle.
Ja wow, können wir beide uns nicht verstehen. Na toll, da haben wir doch noch was gemeinsam.
See ya und fuck off.
Ich liege hier so herum, zwischen Büchern, Theatertexten, angefangenen Stücken und Texten, einem angefangen Germanistikstudium, irgendwo liegen Einladungen zu Vorsprechen verstreut (virtuell in meinem E-mailpostfach zumindest) und ich halt.
Starre so die Decke an, will aufstehen, denke, ich stehe schon längst auf, aber irgendwie liege ich hier nur so rum. Die Sonne scheint sogar schon wieder und das länger als ich es in Erinnerung habe.
Naja, stehen wir mal auf.
Irgendwas fühlt sich nicht so famos an.
So leer und müde und kaputt und voll uncool.
Mein Mojo ist weg.
Ey Mann, wo ist mein Mojo?
Ich brauche das doch!
Jetzt habe ich es irgenwo verloren; im Zug liegen gelassen, bei einem Vorsprechen vergessen, in einer Theaterprobe zerfetzt und darauf herumgetrampelt...
Ich muss es doch wiederfinden!
Wo hatte ich es denn zuletzt?
Der Kampf Nr. 14: Einmal gegen den Baum, bitte
Wir müssen zurück in den Januar, da war ich in Bochum.
Ich hatte einen verstauchten Knöchel, die Erkältung meines Lebens, aber mein Mojo war auch noch da.
Erkältet zum Vorsprechen: check
Jep, mich werden jetzt einige hassen, aber oh man, ist die Folkwang kacke!
Schon die Begrüßung von der grauen Dreadtante hat richtig Bock gemacht.
"Hier bewerben sich jedes Jahr tausende junge Menschen, die den Wunsch haben, Schauspieler zu werden und unsere Aufgabe besteht darin, die 10 besten aus Ihnen herauszusuchen. Keine Angst, Sie können uns vertrauen, wir machen das schon jahrelang. Wir können das."
Weigstens ist das Gebäude symphatischer als die Dozenten.
Da fühlt man sich nämlich gleich wie im British Museum.
Sobald man aber hinausgeht, merkt man, dass wir hier in Bochum sind und nicht in London.
Da wäre ich jetzt aber auch lieber.
Naja, komm!
Einmal Nase putzen, 'nen Schluck Hustensaft nehmen und dann wird gespielt!
Tja, aber so richtig kam ich nicht dazu, denn nach insgesamt 3 Minuten Spielzeit, in die irgendwie ein paar Sätze Blind Date und Kristensen hineingequetscht wurden, konnte ich wieder meinen Köchel schonen und versuchen, meine Nase irgendwie freizubekommen.
Schade, dass ich den Dozenten heute zu wenig von mir gezeigt habe.
Das konnnte ich überhaupt nicht verstehen.
Genauso wenig konnten die Dozenten verstehen, was ich mir unter ein Blind Date vorstelle.
Ja wow, können wir beide uns nicht verstehen. Na toll, da haben wir doch noch was gemeinsam.
See ya und fuck off.
Dienstag, 13. Dezember 2016
Der Kampf Nr. 13: Level up (Teil 3)
Da sitzen sie wieder.
Leute, die Schauspieler werden wollen, blockieren die Gänge der Schauspielschulen, Leute, die gerade dabei sind Schauspieler zu werden, müssen sich irgendwie durschschlängeln und irgendwann werden die Gänge immer lichter.
Irgendwie weiß ich nicht, ob ich da rein will, oder nicht.
Wer weiß, was heute passiert.
Prinzipiell ist es mir auch irgendwie nicht so ganz wichtig, denn ich habe nichts dagegen, nach 20 Jahren einfach mal in eine andere Ecke zu ziehen, mir egal, dass ich mit dieser Schule halt einiges verbinde...
Irgendwie klappt es nicht so gut, mich in meine Gedanken zu verstricken, denn die Leute kommen zu mir und meinen, dass meine Szenen richtig cool waren, vor allem meine eigene, alle super gefeiert und ich das Ding voll gerockt habe (nicht meine Worte).
Irgendwann war ich ja doch dran.
Und wie ich das gerockt habe.
Da saßen die Beiden Dozenten, aber dieses Mal wurde ich nicht mit einer genervten Handbewegung auf den Stuhl gewiesen, sondern lächelnd begrüßt und freundlich aufgefordert, mich zu setzen.
Erwartungsvolle Blicke.
"Joaar. Da haben Sie ja heute einen recht guten Eindruck von sich hinterlassen. Sie treten mit einer sehr starken Bühnenpresänz auf die Bühne und es hat, mir jedenfalls, sehr viel Spaß gemacht Ihnen beim Spielen zuzuschauen. Gerade Ihre eigene Szene haben Sie super gemacht, auch unsere Arbeitsanweisungen prima umgesetzt, aber das haben Sie ja sicherlich selbst gemerkt."
Endlos lange Pause.
Iiiiich bin niiiiicht weiter!
Nein, ich bin nicht weiter. Es war leider immer noch zu wenig. Zumindest bei der Penthesilea.
Da stelle ich alles, was im Kopf und im Herz der Figur abgeht (und was man nicht im Text nachlesen kann) sehr schön dar, mit meiner Mimik, der Gestik und meiner Stimme, aber es ist nicht im ganzen Körper drinne.
Und Situation wahrnehmen.
Und gnaaaarch verfickte scheißdreckkackscheiße.
Schon wieder.
Vor einer Woche habe ich das doch so schon einmal gehört. Noch mit dem Kritikpunkt, dass ich nur darstelle, was man im Text nachlesen kann.
Jetzt ist es ein anderer.
Ja, schademarmelade.
Aber schön, dass die anderen jetzt entsetzt sind, dass ich nicht weiter bin und nicht die Dozenten entsetzt sind, wie soetwas wie ich auf die Idee kommen könnte, sich für den Studiengang Schauspiel zu bewerben.
Schön, dass es nicht mehr heißt: "Sie sind für professionelles Schauspiel einfach nicht geeignet."
sondern: "Wir finden Sie total toll, aber lassen Sie trotzdem nicht weiter. Ätsch."
Leute, die Schauspieler werden wollen, blockieren die Gänge der Schauspielschulen, Leute, die gerade dabei sind Schauspieler zu werden, müssen sich irgendwie durschschlängeln und irgendwann werden die Gänge immer lichter.
Irgendwie weiß ich nicht, ob ich da rein will, oder nicht.
Wer weiß, was heute passiert.
Prinzipiell ist es mir auch irgendwie nicht so ganz wichtig, denn ich habe nichts dagegen, nach 20 Jahren einfach mal in eine andere Ecke zu ziehen, mir egal, dass ich mit dieser Schule halt einiges verbinde...
Irgendwie klappt es nicht so gut, mich in meine Gedanken zu verstricken, denn die Leute kommen zu mir und meinen, dass meine Szenen richtig cool waren, vor allem meine eigene, alle super gefeiert und ich das Ding voll gerockt habe (nicht meine Worte).
Irgendwann war ich ja doch dran.
Und wie ich das gerockt habe.
Da saßen die Beiden Dozenten, aber dieses Mal wurde ich nicht mit einer genervten Handbewegung auf den Stuhl gewiesen, sondern lächelnd begrüßt und freundlich aufgefordert, mich zu setzen.
Erwartungsvolle Blicke.
"Joaar. Da haben Sie ja heute einen recht guten Eindruck von sich hinterlassen. Sie treten mit einer sehr starken Bühnenpresänz auf die Bühne und es hat, mir jedenfalls, sehr viel Spaß gemacht Ihnen beim Spielen zuzuschauen. Gerade Ihre eigene Szene haben Sie super gemacht, auch unsere Arbeitsanweisungen prima umgesetzt, aber das haben Sie ja sicherlich selbst gemerkt."
Endlos lange Pause.
Iiiiich bin niiiiicht weiter!
Nein, ich bin nicht weiter. Es war leider immer noch zu wenig. Zumindest bei der Penthesilea.
Da stelle ich alles, was im Kopf und im Herz der Figur abgeht (und was man nicht im Text nachlesen kann) sehr schön dar, mit meiner Mimik, der Gestik und meiner Stimme, aber es ist nicht im ganzen Körper drinne.
Und Situation wahrnehmen.
Und gnaaaarch verfickte scheißdreckkackscheiße.
Schon wieder.
Vor einer Woche habe ich das doch so schon einmal gehört. Noch mit dem Kritikpunkt, dass ich nur darstelle, was man im Text nachlesen kann.
Jetzt ist es ein anderer.
Ja, schademarmelade.
Aber schön, dass die anderen jetzt entsetzt sind, dass ich nicht weiter bin und nicht die Dozenten entsetzt sind, wie soetwas wie ich auf die Idee kommen könnte, sich für den Studiengang Schauspiel zu bewerben.
Schön, dass es nicht mehr heißt: "Sie sind für professionelles Schauspiel einfach nicht geeignet."
sondern: "Wir finden Sie total toll, aber lassen Sie trotzdem nicht weiter. Ätsch."
Montag, 12. Dezember 2016
Der Kampf Nr. 13: Level up (Teil 2)
Ich betrat wieder einen Raum, in dem wir daaaamals irgendwann irgendwas geprobt haben für Momo, noch zu Zeiten, als das Kind nach der Probe nicht alleine mit der Bahn nach Hause fahren durfte.
Ein Hauch von Nostalgie machte sich breit.
Aber nicht lange, denn ich musste einige Bekannte begrüßen, wie meine beiden Freunde vom Theater, auf die ich einen schlechten Einfluss geübt habe und sie jetzt auch schon mit 17 vorsprechen gehen.
Außerdem bin ich gespannt, wer mich denn heute prüfen soll und ob sie cool damit sind, wenn ich es wage, aus der Reihe zu tanzen und meine eigene Szene anstatt Kristensen zu spielen.
Challenge accepted.
Aber gemach, gemach, damit konfrontiere ich diesen superfamosen Dozenten, der so ziemlich das komplette Gegenteil vom Rammler ist zum Schluss.
Erst kommt die gute alte Penthi, die ich fast ausspielen konnte und sich nun die beste Darbietung von meinen bisherigen drei nennen darf. (Das Gedöns an der UdK aus der letzten Spielzeit habe ich jetzt nicht als Darbietung gezählt).
Daaann die Pause und für die zweite Rolle fertig machen.
Okay, mache ich's, oder mache ich's nicht? Fuuck, irgendwie werde ich so langsam nervös.
Was, wenn sie es nicht cool finden, wenn ich das Blind Date spiele?
Ich habe irgendwie gerade so gar keine Lust auf Kristensen.
Aber hmm, dann spiele ich sie einfach.
NEIN!
Was soll der Scheiß?!
Ich frage jetzt verdammt nochmal, warum denke ich bloß auch nur daran, es sein zu lassen?
"Ehm ja, ich wollte mal fragen, ob es okay ist, wenn ich eine selbstgeschriebene Szene spiele?"
"Is okay" und das, ohne vom Blatt aufzusehen.
Taddaah!
Also spiele ich das Blind Date.
Die Leute feiern das Ding gerade ziemlich, bis ich unterbrochen werde.
Ich solle mir doch jetzt mal vorstellen, dass mein Date sich die Haare abrasiert und seinen Kaffe auf den ganzen Tisch auskippt. Darauf soll ich reagieren.
Hmkaaay, ja strange der Typ, nää? Das passiert halt, wenn man sich einfach so mit unbekannten Kerlen trifft. Ich sag's ja, am Ende sind die alle voll creepy, aber er muss doch mein perfekter Partner sein! Das haben die Parameter so entschieden!! Ich kann doch nicht einfach so gehen! Ich muss 'nen Typenn abbekommen!
Alle feiern wieder. Alle. Allleeee!
Ich spiele weiter und soll mir jetzt vorstellen, dass der Typ aufsteht und sich komplett auszieht.
Ja nice, er sieht ja jetzt auch nicht soo schlecht aus und sein Profil hat mir ja schon gefallen (oh my good, look at that Zweideutigkeit) Okay, irgendwie ist der komisch, aber er muss doch mein Partner sein, das haben jetzt die Parameter so entschieden und ich will nicht schon wieder alleine sein.
Also ziehe ich mich auch aus.
Ich bin gerade beim Mantel.
Das hat dann auch gereicht.
Ein Hauch von Nostalgie machte sich breit.
Aber nicht lange, denn ich musste einige Bekannte begrüßen, wie meine beiden Freunde vom Theater, auf die ich einen schlechten Einfluss geübt habe und sie jetzt auch schon mit 17 vorsprechen gehen.
Außerdem bin ich gespannt, wer mich denn heute prüfen soll und ob sie cool damit sind, wenn ich es wage, aus der Reihe zu tanzen und meine eigene Szene anstatt Kristensen zu spielen.
Challenge accepted.
Aber gemach, gemach, damit konfrontiere ich diesen superfamosen Dozenten, der so ziemlich das komplette Gegenteil vom Rammler ist zum Schluss.
Erst kommt die gute alte Penthi, die ich fast ausspielen konnte und sich nun die beste Darbietung von meinen bisherigen drei nennen darf. (Das Gedöns an der UdK aus der letzten Spielzeit habe ich jetzt nicht als Darbietung gezählt).
Daaann die Pause und für die zweite Rolle fertig machen.
Okay, mache ich's, oder mache ich's nicht? Fuuck, irgendwie werde ich so langsam nervös.
Was, wenn sie es nicht cool finden, wenn ich das Blind Date spiele?
Ich habe irgendwie gerade so gar keine Lust auf Kristensen.
Aber hmm, dann spiele ich sie einfach.
NEIN!
Was soll der Scheiß?!
Ich frage jetzt verdammt nochmal, warum denke ich bloß auch nur daran, es sein zu lassen?
"Ehm ja, ich wollte mal fragen, ob es okay ist, wenn ich eine selbstgeschriebene Szene spiele?"
"Is okay" und das, ohne vom Blatt aufzusehen.
Taddaah!
Also spiele ich das Blind Date.
Die Leute feiern das Ding gerade ziemlich, bis ich unterbrochen werde.
Ich solle mir doch jetzt mal vorstellen, dass mein Date sich die Haare abrasiert und seinen Kaffe auf den ganzen Tisch auskippt. Darauf soll ich reagieren.
Hmkaaay, ja strange der Typ, nää? Das passiert halt, wenn man sich einfach so mit unbekannten Kerlen trifft. Ich sag's ja, am Ende sind die alle voll creepy, aber er muss doch mein perfekter Partner sein! Das haben die Parameter so entschieden!! Ich kann doch nicht einfach so gehen! Ich muss 'nen Typenn abbekommen!
Alle feiern wieder. Alle. Allleeee!
Ich spiele weiter und soll mir jetzt vorstellen, dass der Typ aufsteht und sich komplett auszieht.
Ja nice, er sieht ja jetzt auch nicht soo schlecht aus und sein Profil hat mir ja schon gefallen (oh my good, look at that Zweideutigkeit) Okay, irgendwie ist der komisch, aber er muss doch mein Partner sein, das haben jetzt die Parameter so entschieden und ich will nicht schon wieder alleine sein.
Also ziehe ich mich auch aus.
Ich bin gerade beim Mantel.
Das hat dann auch gereicht.
Sonntag, 11. Dezember 2016
Der Kampf Nr. 13: Level up (Teil 1)
Das dreizehnte Vorsprechen.
Ein Glück bin ich nicht abergläubisch. Wirklich nicht. Ich bin alles, aber nicht abergläubisch. Dreizehn ist nur 'ne Zahl. Zweistellig halt. So 13 Vorsprechen und jetzt das dritte Vorsprechjahr.
Ist nicht wenig. Das wollte ich damit sagen, aber ja, auch nicht viel. I know.
Wo bin ich diesmal?
Wieder Leipzig. Wieder die HmT. Wieder eine Schule dessen zweiten Versuch ich jetzt verballere.
Nicht, dass ich jetzt Ansprüche hätte, uuunbedingt in Leipzig bleiben zu wollen - ich habe nichts dagegen mal nach 19 Jahren woanders hinzugehen (Jaa, ich weiß, so riiichtig in der Stadt Leipzig lebe ich erst seit anderthalb Jahren, aber hey, c'mon...) und innerhalb dieser Woche hatte ich natürlich auch nicht DEN einleuchtenden Klickmoment, auf den ich halt warten muss (honestly, ich habe kein einziges mal meine Szenen geprobt) und naja, wer weiß, ob mein Lieblingsdozent von damals wieder am Start ist. Mal schauen, was er heute sagt.
Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich auch nicht wirklich bock hinzugehen, eben weil ich eh nicht geprobt habe, es eh noch an dieser einen Stelle fehlt und alleine komme ich einfach nicht dahinter. Ich habe mir jetzt vorgenommen, einfach zu warten, bis mein Theatermensch mal Zeit für mich hat - ich bin so voller Hoffnung, dass er mir helfen kann und ja, ich habe keinen Bock auf den Professor von dort.
Andererseits... Hey, ich habe jetzt dafür bezahlt, das ist halt ein weiteres Vorsprechen, als ob es etwas ausmacht, hier jetzt auch nicht weiterzukommen und wenn der Typ mir wieder doof kommen soll, kann ich ihn doch auch doof kommen. Was habe ich zu verlieren? Einen mir eh nicht angebotenen Studienplatz?
Okay, positiv. positiv. POOOSITIIV!
Ich spiele Theater man. Ich darf alles machen, was ich will, wenn ich auf dieser Bühne stehe. Einfach mal volles Rohr übertreiben, was habe ich zu verlieren?
Ich bin zusammen mit meinen beiden Freunden vom Theater dort, ich habe einen Übernachtungsgast, der auch dorthin geht und wer weiß, wem ich noch so (wieder)treffen werden!
Ich habe es doch geschafft, ziemlich positiv an die Sache heranzugehen.
Sehr famos geschlafen habe ich und diesmal waren wir sogar pünktlich. (Nicht so wie damals...)
Wieder gingen wir in den alten Probenraum von gaaaanz damals. Wieder diese Nostalgie.
Ach, hätte ich doch nicht so eine persönliche Bindung zu dieser Schule, wäre das alles doch gar nicht so schlimm...
Ich erinnere mich zurück, wie es damals war, alles kam mir so kalt und unangenehm vor. War das wirklich der eindruck von damals?
Im Raum saßen zwei Studenten und dann kam die Sekretärin, um die Namen vorzulesen.
Sie war doch voll nett. Was habe ich mir damals gedacht mit dem kalt und unangenehm? Gerade war alles warm und angenehm. Noch.
"Zuerst lese ich alle Namen vor, die schon einmal bei uns waren. Sie kommen NICHT in die gleiche Prüfungskomission, in der sie schon einmal waren."
Ja. Ja, ja, jajajajajaja JAAAAAAAAAAAAA!!!!
War das gerade Wirklichkeit? Ganz wirklich?
Der Tag war gerettet. Das ganze Vorsprechen war gerettet.
Ich freue mich!
Ein Glück bin ich nicht abergläubisch. Wirklich nicht. Ich bin alles, aber nicht abergläubisch. Dreizehn ist nur 'ne Zahl. Zweistellig halt. So 13 Vorsprechen und jetzt das dritte Vorsprechjahr.
Ist nicht wenig. Das wollte ich damit sagen, aber ja, auch nicht viel. I know.
Wo bin ich diesmal?
Wieder Leipzig. Wieder die HmT. Wieder eine Schule dessen zweiten Versuch ich jetzt verballere.
Nicht, dass ich jetzt Ansprüche hätte, uuunbedingt in Leipzig bleiben zu wollen - ich habe nichts dagegen mal nach 19 Jahren woanders hinzugehen (Jaa, ich weiß, so riiichtig in der Stadt Leipzig lebe ich erst seit anderthalb Jahren, aber hey, c'mon...) und innerhalb dieser Woche hatte ich natürlich auch nicht DEN einleuchtenden Klickmoment, auf den ich halt warten muss (honestly, ich habe kein einziges mal meine Szenen geprobt) und naja, wer weiß, ob mein Lieblingsdozent von damals wieder am Start ist. Mal schauen, was er heute sagt.
Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich auch nicht wirklich bock hinzugehen, eben weil ich eh nicht geprobt habe, es eh noch an dieser einen Stelle fehlt und alleine komme ich einfach nicht dahinter. Ich habe mir jetzt vorgenommen, einfach zu warten, bis mein Theatermensch mal Zeit für mich hat - ich bin so voller Hoffnung, dass er mir helfen kann und ja, ich habe keinen Bock auf den Professor von dort.
Andererseits... Hey, ich habe jetzt dafür bezahlt, das ist halt ein weiteres Vorsprechen, als ob es etwas ausmacht, hier jetzt auch nicht weiterzukommen und wenn der Typ mir wieder doof kommen soll, kann ich ihn doch auch doof kommen. Was habe ich zu verlieren? Einen mir eh nicht angebotenen Studienplatz?
Okay, positiv. positiv. POOOSITIIV!
Ich spiele Theater man. Ich darf alles machen, was ich will, wenn ich auf dieser Bühne stehe. Einfach mal volles Rohr übertreiben, was habe ich zu verlieren?
Ich bin zusammen mit meinen beiden Freunden vom Theater dort, ich habe einen Übernachtungsgast, der auch dorthin geht und wer weiß, wem ich noch so (wieder)treffen werden!
Ich habe es doch geschafft, ziemlich positiv an die Sache heranzugehen.
Sehr famos geschlafen habe ich und diesmal waren wir sogar pünktlich. (Nicht so wie damals...)
Wieder gingen wir in den alten Probenraum von gaaaanz damals. Wieder diese Nostalgie.
Ach, hätte ich doch nicht so eine persönliche Bindung zu dieser Schule, wäre das alles doch gar nicht so schlimm...
Ich erinnere mich zurück, wie es damals war, alles kam mir so kalt und unangenehm vor. War das wirklich der eindruck von damals?
Im Raum saßen zwei Studenten und dann kam die Sekretärin, um die Namen vorzulesen.
Sie war doch voll nett. Was habe ich mir damals gedacht mit dem kalt und unangenehm? Gerade war alles warm und angenehm. Noch.
"Zuerst lese ich alle Namen vor, die schon einmal bei uns waren. Sie kommen NICHT in die gleiche Prüfungskomission, in der sie schon einmal waren."
Ja. Ja, ja, jajajajajaja JAAAAAAAAAAAAA!!!!
War das gerade Wirklichkeit? Ganz wirklich?
Der Tag war gerettet. Das ganze Vorsprechen war gerettet.
Ich freue mich!
Montag, 5. Dezember 2016
Der Kampf Nr. 12: "And when I'm with friends, I like to have fun fun fun fun fun FUUUUUUUN!!!!!" (Teil 3)
"So symphatisch, wie Sie mir auch auf der Bühne sind; es bereitet mir unglaublich viel Freude Ihnen beim Spielen zuzuschauen und Sie verfügen auch über eine sehr starke Bühnenpräsenz (...)"
- Ich bin nicht weiter.
Wenigstens, wurde das nicht einfach so stehen gelassen, sondern begründet.
Ich spiele nur das, was man auch im Text nachlesen könnte, die Emtionalitäten meiner Figuren komme nicht rüber und bei meiner eigenen Szene hat es mal wieder am Fokus gefehlt.
Wow.
Okay, wirklich wow, weil irgendwie war die Kritik ja wirklich gut und wirklich konstruktiv.
Man kann jetzt natürlich sagen "hey, aber an sich, schien es ja nicht schlecht zu sein, warum nicht mal in die zweite Runde lassen und schauen, was passiert?"
Ja, daran denkt man natürlich als erstes.
Aber als zweites realisiert man schon, es war einfach nicht gut genug. Das, was nicht gut genug war ist halt die fucking Grundlage und innerhalb eines Taes kann ich das nicht aufholen.
Es fehlte halt mal wieder dieses kleine Stückchen. Dieser kleine Klickmoment, der einfach alles ändert. Ein Quäntchen. Glaube ich.
Ich weiß ungefähr, was das Problem ist, kann es aber nicht benennen und ändern auch nicht.
Irgendwie habe ich einfach ein Brett vor dem Kopf. Jetzt hoffe ich einfach darauf, dass wir, mein Mentor (Goott, das klingt irgendwie krass hochtrabend und ofiziell) und ich es irgendwann auf die Riehe bekommen uns zu treffen. Ich bin mir fast sicher, dass er sicherlich irgendwas sieht. Er mir die Richtung geben kann, die ich einschlagen muss. Ich glaube nicht, dass es jetzt noch am fehlenden Talent liegt.
Es ist einfach nur dieses eine Moment.
- Ich bin nicht weiter.
Wenigstens, wurde das nicht einfach so stehen gelassen, sondern begründet.
Ich spiele nur das, was man auch im Text nachlesen könnte, die Emtionalitäten meiner Figuren komme nicht rüber und bei meiner eigenen Szene hat es mal wieder am Fokus gefehlt.
Wow.
Okay, wirklich wow, weil irgendwie war die Kritik ja wirklich gut und wirklich konstruktiv.
Man kann jetzt natürlich sagen "hey, aber an sich, schien es ja nicht schlecht zu sein, warum nicht mal in die zweite Runde lassen und schauen, was passiert?"
Ja, daran denkt man natürlich als erstes.
Aber als zweites realisiert man schon, es war einfach nicht gut genug. Das, was nicht gut genug war ist halt die fucking Grundlage und innerhalb eines Taes kann ich das nicht aufholen.
Es fehlte halt mal wieder dieses kleine Stückchen. Dieser kleine Klickmoment, der einfach alles ändert. Ein Quäntchen. Glaube ich.
Ich weiß ungefähr, was das Problem ist, kann es aber nicht benennen und ändern auch nicht.
Irgendwie habe ich einfach ein Brett vor dem Kopf. Jetzt hoffe ich einfach darauf, dass wir, mein Mentor (Goott, das klingt irgendwie krass hochtrabend und ofiziell) und ich es irgendwann auf die Riehe bekommen uns zu treffen. Ich bin mir fast sicher, dass er sicherlich irgendwas sieht. Er mir die Richtung geben kann, die ich einschlagen muss. Ich glaube nicht, dass es jetzt noch am fehlenden Talent liegt.
Es ist einfach nur dieses eine Moment.
Sonntag, 4. Dezember 2016
Der Kampf Nr. 12: "And when I'm with friends, I like to have fun fun fun fun fun FUUUUUUUN!!!!!" (Teil 2)
Ich habe sehr famos geschlafen.
Mit Rucksack und Roxy habe ich mich dann auf den Weg zur HKB gemacht.
Roxy ist dabei, genau. Wer weiß, ob ich wieder singen muss und auch wenn ich diesen Chanson so sehr liebe (wobei, wenn ich ehrlich bin, habe ich mittlerweile auch schönere Sachen kennengelernt) ich kann ihn, wenn ich aufgeregt bin und ja, das bin ich unterbewusst immer noch beim Vorsprechen, nicht so fabulös singen, wie zu meiner Abiturprüfung zum Beispiel (da habe ich dieses Lied ja auch wochenlang vorbereitet, mit Einsingen und allem pipapo) oder auch wenn ich einfach zuhause singe.
Irgendwie war ich an der Busch auch neidsch auf all diejenigen, die wirklich schöne Lieder gesungen haben, denen man angesehen hat, dass sie es gerade total geil finden hier zu stehen und zu spielen und zu singen und dass bei mir beim letzten Vorsprechen eben alles so mit angezogener Handbremse war.
Jetzt spiele ich einen meiner eigenen Lieder.
Ich will mich ausleben. Dann spiele ich halt meinen eigenen Song, wenn es das ist, was ich mag, was mir Spaß macht und was mich erfüllt, dann ist das halt so.
Warum hinter irgendwas verstecken?
So wie meine eigene Szene kommen meine eigenen Lieder auch immer gut an und beides macht mir so unglaublich viel Spaß darzubieten.
Wenn es den Leuten nicht passt? Was habe ich zu verlieren? Einen mir eh nicht angebotenen Studienplatz? Wenn es den Leuten nicht passt, ist das auch defintiv nicht meine Schule.
Dann ist der zwölfte Versuch eben auch nicht MEIN Versuch.
'N Scheiß habe ich zu verlieren.
Die Schweiz macht es einen nicht einfach, wenn es um Kaffeepappbecher geht. Einen brauche ich nämlich noch als Requisit für meine Szene.
Ich meine, ich, als relativ grüner, linksversiffter Gutmensch finde es fabulös, dass es hier keine Pappbecher gibt und alle ihren Kaffee in ihre mitgebrachten Keramikbecher oder wasauchimmer abfüllen, aber ich als Vorsprecherin, die gerade noch ihre Requisiten zusammenkratzen muss (was bisher immer super geklappt hat) werde ein wenig panisch.
Gut, dann wird nur mit einem Becher gespielt.
Durch die Kaffeebechersucher bin ich punkt halb 10 angekommen.
Das war schon ein bisschen spät dran!
Aber die Schauspielschulräume sind hier ziemlich übersichtlich und die Leute, die draußen auf dem Hof standen und eigentlich nicht mehr mit irgendeinen Bewerber zum Namen abstreichen gerechnet haben, waren auch trotz meiner Verspätung (ey, kommt, sonst geht's doch auch nie PUNKT los...) mega entspannt.
(Wie war das noch gleich bei Vorsprechgedöns aller Art? "Bist du zu früh, bist du pünktlich; bist du pünktlich, bist du zu spät; bist du zu spät, kannst du gleich wieder nach Hause gehen.")
Erstmal umsehen...
Von einer wurde ich auch gleich sehr freudig begrüßt.
Ich kenne sie und ich freue mich gerade mega sie zu sehen, doch wer ist sie und wo haben wir uns schon gesehen?
Maaaan, wir sind doch auch auf Facebook befreundet.
Ich komme nicht drauf!
Gut, ein Aufwärmspiel habe ich noch Zeit, bis es peinlich wird.
Fuck.
Dann ist es mir doch noch eingefallen.
Meine Namensvetterin, die ich kennengelernt habe, als ich die Spielwütigen besucht habe, während sie in Leipzig gemeinsam in der ersten Runde waren.
(Wie wir uns damals kennengelernt haben: "Hallo, ich bin Katha.", "Dito." #friendsforlife)
Später haben wir uns nochmal am Konservatorium getroffen.
Sie sitzt auch noch im Boot. Na Mensch, ich dachte schon, ich tingel jetzt alleine mein drittes Jahr durch die Schauspielschulen.
Uuuuuuund es geht wieder los.
Diesmal spielte ich meine eigene Szene zuerst, denn auf die hatte ich am allermeisten Bock (mehr als auf Kristensen) und eigentlich wollen immer alle Penthesilea sehen, wenn sie auf dem Programm steht, weil Penthesilea. Weil krasses Stück, krasse Figur und Penthesilea halt.
Penthesilea.
So richtig Hoffnung mache ich mir hier irgendwie auch nicht. Irgendwie fehlt halt noch irgendwas beim Spielen und ich hoffe einfach, dass dieses irgendwas mein, ich nenne ihn jetzt mal Mentor, vom Theater sieht und mich in die richtige Richtung weist.
Sofern wir es auf die Reihe bekommen, uns endlich mal zu treffen.
Aber, darauf warte ich einfach, weil alleine komme ich einfach nicht weiter und DIEEEE Schulen, an denen mir wiiirklich etwas liegt, kommen ja erst ab Februar.
Obwohl, hier in Bern ist es eigentlich auch wundervoll.
Naja, let's wait and see.
Die eigene Szene also.
Diese habe ich am Sonntag nach der Probe meinen Theatermenschen vorgespielt und eigentlich kam sie recht gut an.
Das einzige, was wirklich bemängelt wurde, war, dass irgendwie nicht ganz klar war, mit wem ich spreche, Stichwort Fokus. Nicht ins Leere starren. Das Gegenüber tatsächlich vor einem sitzen haben. Schauspieltechnischer Urschleim, aber sehr wichtig und sehr leicht zu vergessen.
Die ersten paar Zeilen war ich tatsächlich nur damit beschäftigt, wohin ich jetzt schauen soll. Nach oben? Nein halt, das war zu weit nach oben, in die Ferne, weiter runter, auf einmal sah ich alles nur noch verschwommen und mir wurde schwindelig Falckenberg 2.0 okay, halt!
Jetzt schaue ich einfach irgendwohin, was vielleicht annähernd passen kann und konzentriere mich auf mein scheiß Spiel und nicht auf meine Augen.
So.
Lief doch recht gut würde ich sagen. Alle waren etwas verhalten, aber nach den anfänglichen struggels kam ich gut zurecht.
Habe ich gerade Spaß an der Sache?
Ja, man!
Wir waren eine relativ kleine Runde, weshalb wir ziemlich schnell mit den ersten Rollen fertig waren.
Gut für mich, denn ich saß auf heißen Kohlen. Ich will weiterspielen!
Wenn mein Plan aufgeht, kommt jetzt, naaaa?
Penthesilea.
So war es auch.
Chakka!
Ich habe mir da mal was neues ausgedacht, nachdem die Buschmenschen und die Stu(l)Le-Menschen (Das Stu(l)Le ist die Studierendentheatergruppe, in der ich mitspiele; die besagte Theatergruppe vom Sonntag, nicht zu verwechseln mit dem Theatrium)
nicht wirklich wussten, zu wem ich eigentlich spreche, da ich die Szene so angelegt habe, dass Prothoe, Meroe, die Priesterin und alle anderen Amaonen auf 'nem Hang oder so stehen, nun also nicht nur metaphorisch auf mich herabschauen, sondern auch buchstäblich und ich, hilfs- und ahnungslos alleine mit meinem getöteten Geliebten im Tal stehe.
Jedenfalls dachten alle, dass ich entweder zu Geistern oder zu drei Meter großen Menschen spreche.
Eeehm nein.
Jedenfalls spiele ich jetzt einfach die Leute im Raum an.
Die Dozenten sind Prothoe und die Priesterin, die anderen die Amazonen.
Okay, es bringt schon eine gewisse Komik mit sich, wenn ich die, zugegebenermaßen, nicht mehr ganz so junge Dozetin als "der ewig jungen Nymphen eine" bezeichne - ebenso ihr ziemlich verdutzter Blick, aber okay, das hätte ich wissen müssen, dass das Publikum Reaktionen zeigen kann.
Ja, es läuft famos.
Die Handbremse ist definitv nicht mehr angezogen.
Ich habe das Gefühl, dass ich mich der Situation fast vollständig hingegeben habe, verstehe, was mit dem "impulsiven Handeln" gemeint ist, was mir schon so oft um die Ohren gehauen wurde - es war einfach so viel besser als an der Busch, viel besser noch als am Sonntag.
Bern kommt definitv auf die Liste der allerbesten Vorsprechen, die ich hatte. Zusammen mit Wien auf Platz 1. Egal, ob ich jetzt weiter bin, oder nicht.
Mit Rucksack und Roxy habe ich mich dann auf den Weg zur HKB gemacht.
Roxy ist dabei, genau. Wer weiß, ob ich wieder singen muss und auch wenn ich diesen Chanson so sehr liebe (wobei, wenn ich ehrlich bin, habe ich mittlerweile auch schönere Sachen kennengelernt) ich kann ihn, wenn ich aufgeregt bin und ja, das bin ich unterbewusst immer noch beim Vorsprechen, nicht so fabulös singen, wie zu meiner Abiturprüfung zum Beispiel (da habe ich dieses Lied ja auch wochenlang vorbereitet, mit Einsingen und allem pipapo) oder auch wenn ich einfach zuhause singe.
Irgendwie war ich an der Busch auch neidsch auf all diejenigen, die wirklich schöne Lieder gesungen haben, denen man angesehen hat, dass sie es gerade total geil finden hier zu stehen und zu spielen und zu singen und dass bei mir beim letzten Vorsprechen eben alles so mit angezogener Handbremse war.
Jetzt spiele ich einen meiner eigenen Lieder.
Ich will mich ausleben. Dann spiele ich halt meinen eigenen Song, wenn es das ist, was ich mag, was mir Spaß macht und was mich erfüllt, dann ist das halt so.
Warum hinter irgendwas verstecken?
So wie meine eigene Szene kommen meine eigenen Lieder auch immer gut an und beides macht mir so unglaublich viel Spaß darzubieten.
Wenn es den Leuten nicht passt? Was habe ich zu verlieren? Einen mir eh nicht angebotenen Studienplatz? Wenn es den Leuten nicht passt, ist das auch defintiv nicht meine Schule.
Dann ist der zwölfte Versuch eben auch nicht MEIN Versuch.
'N Scheiß habe ich zu verlieren.
Die Schweiz macht es einen nicht einfach, wenn es um Kaffeepappbecher geht. Einen brauche ich nämlich noch als Requisit für meine Szene.
Ich meine, ich, als relativ grüner, linksversiffter Gutmensch finde es fabulös, dass es hier keine Pappbecher gibt und alle ihren Kaffee in ihre mitgebrachten Keramikbecher oder wasauchimmer abfüllen, aber ich als Vorsprecherin, die gerade noch ihre Requisiten zusammenkratzen muss (was bisher immer super geklappt hat) werde ein wenig panisch.
Gut, dann wird nur mit einem Becher gespielt.
Durch die Kaffeebechersucher bin ich punkt halb 10 angekommen.
Das war schon ein bisschen spät dran!
Aber die Schauspielschulräume sind hier ziemlich übersichtlich und die Leute, die draußen auf dem Hof standen und eigentlich nicht mehr mit irgendeinen Bewerber zum Namen abstreichen gerechnet haben, waren auch trotz meiner Verspätung (ey, kommt, sonst geht's doch auch nie PUNKT los...) mega entspannt.
(Wie war das noch gleich bei Vorsprechgedöns aller Art? "Bist du zu früh, bist du pünktlich; bist du pünktlich, bist du zu spät; bist du zu spät, kannst du gleich wieder nach Hause gehen.")
Erstmal umsehen...
Von einer wurde ich auch gleich sehr freudig begrüßt.
Ich kenne sie und ich freue mich gerade mega sie zu sehen, doch wer ist sie und wo haben wir uns schon gesehen?
Maaaan, wir sind doch auch auf Facebook befreundet.
Ich komme nicht drauf!
Gut, ein Aufwärmspiel habe ich noch Zeit, bis es peinlich wird.
Fuck.
Dann ist es mir doch noch eingefallen.
Meine Namensvetterin, die ich kennengelernt habe, als ich die Spielwütigen besucht habe, während sie in Leipzig gemeinsam in der ersten Runde waren.
(Wie wir uns damals kennengelernt haben: "Hallo, ich bin Katha.", "Dito." #friendsforlife)
Später haben wir uns nochmal am Konservatorium getroffen.
Sie sitzt auch noch im Boot. Na Mensch, ich dachte schon, ich tingel jetzt alleine mein drittes Jahr durch die Schauspielschulen.
Uuuuuuund es geht wieder los.
Diesmal spielte ich meine eigene Szene zuerst, denn auf die hatte ich am allermeisten Bock (mehr als auf Kristensen) und eigentlich wollen immer alle Penthesilea sehen, wenn sie auf dem Programm steht, weil Penthesilea. Weil krasses Stück, krasse Figur und Penthesilea halt.
Penthesilea.
So richtig Hoffnung mache ich mir hier irgendwie auch nicht. Irgendwie fehlt halt noch irgendwas beim Spielen und ich hoffe einfach, dass dieses irgendwas mein, ich nenne ihn jetzt mal Mentor, vom Theater sieht und mich in die richtige Richtung weist.
Sofern wir es auf die Reihe bekommen, uns endlich mal zu treffen.
Aber, darauf warte ich einfach, weil alleine komme ich einfach nicht weiter und DIEEEE Schulen, an denen mir wiiirklich etwas liegt, kommen ja erst ab Februar.
Obwohl, hier in Bern ist es eigentlich auch wundervoll.
Naja, let's wait and see.
Die eigene Szene also.
Diese habe ich am Sonntag nach der Probe meinen Theatermenschen vorgespielt und eigentlich kam sie recht gut an.
Das einzige, was wirklich bemängelt wurde, war, dass irgendwie nicht ganz klar war, mit wem ich spreche, Stichwort Fokus. Nicht ins Leere starren. Das Gegenüber tatsächlich vor einem sitzen haben. Schauspieltechnischer Urschleim, aber sehr wichtig und sehr leicht zu vergessen.
Die ersten paar Zeilen war ich tatsächlich nur damit beschäftigt, wohin ich jetzt schauen soll. Nach oben? Nein halt, das war zu weit nach oben, in die Ferne, weiter runter, auf einmal sah ich alles nur noch verschwommen und mir wurde schwindelig Falckenberg 2.0 okay, halt!
Jetzt schaue ich einfach irgendwohin, was vielleicht annähernd passen kann und konzentriere mich auf mein scheiß Spiel und nicht auf meine Augen.
So.
Lief doch recht gut würde ich sagen. Alle waren etwas verhalten, aber nach den anfänglichen struggels kam ich gut zurecht.
Habe ich gerade Spaß an der Sache?
Ja, man!
Wir waren eine relativ kleine Runde, weshalb wir ziemlich schnell mit den ersten Rollen fertig waren.
Gut für mich, denn ich saß auf heißen Kohlen. Ich will weiterspielen!
Wenn mein Plan aufgeht, kommt jetzt, naaaa?
Penthesilea.
So war es auch.
Chakka!
Ich habe mir da mal was neues ausgedacht, nachdem die Buschmenschen und die Stu(l)Le-Menschen (Das Stu(l)Le ist die Studierendentheatergruppe, in der ich mitspiele; die besagte Theatergruppe vom Sonntag, nicht zu verwechseln mit dem Theatrium)
nicht wirklich wussten, zu wem ich eigentlich spreche, da ich die Szene so angelegt habe, dass Prothoe, Meroe, die Priesterin und alle anderen Amaonen auf 'nem Hang oder so stehen, nun also nicht nur metaphorisch auf mich herabschauen, sondern auch buchstäblich und ich, hilfs- und ahnungslos alleine mit meinem getöteten Geliebten im Tal stehe.
Jedenfalls dachten alle, dass ich entweder zu Geistern oder zu drei Meter großen Menschen spreche.
Eeehm nein.
Jedenfalls spiele ich jetzt einfach die Leute im Raum an.
Die Dozenten sind Prothoe und die Priesterin, die anderen die Amazonen.
Okay, es bringt schon eine gewisse Komik mit sich, wenn ich die, zugegebenermaßen, nicht mehr ganz so junge Dozetin als "der ewig jungen Nymphen eine" bezeichne - ebenso ihr ziemlich verdutzter Blick, aber okay, das hätte ich wissen müssen, dass das Publikum Reaktionen zeigen kann.
Ja, es läuft famos.
Die Handbremse ist definitv nicht mehr angezogen.
Ich habe das Gefühl, dass ich mich der Situation fast vollständig hingegeben habe, verstehe, was mit dem "impulsiven Handeln" gemeint ist, was mir schon so oft um die Ohren gehauen wurde - es war einfach so viel besser als an der Busch, viel besser noch als am Sonntag.
Bern kommt definitv auf die Liste der allerbesten Vorsprechen, die ich hatte. Zusammen mit Wien auf Platz 1. Egal, ob ich jetzt weiter bin, oder nicht.
Samstag, 3. Dezember 2016
Der Kampf Nr. 12: "And when I'm with friends, I like to have fun fun fun fun fun FUUUUUUUN!!!!!" (Teil 1)
Verkatert fährt man lieber Zug und nicht Bus.
Nach Bern fährt man auch lieber mit dem Zug und nicht mit dem Bus.
Schon zwei Punkte, weshalb ich heute mal lieber den Zug nehme, neben vielen anderen Punkten auch.
Zugfahren ist einfach viel besser als Busfahren.
Aber ja, ihr wollt ja wahrscheinlich nicht wissen, wie toll Zugfahren ist, oder wie ich zu dem körperlichen Zustand gekommen bin, in dem ich mich eben letzten Mittwoch Morgen befand, sondern was in Bern passiert ist.
Abends war ich dann dort. Das erste mal in der Schweiz und jetzt auch das erste mal an einer komplett neuen Schule. (Logisch...)
Ich wusste nicht so richtig, was ich von der Schweiz halten soll, irgendwie habe ich mir das so richtig urig und herzlich vorgestellt, bis ich aber meinen Gastgeber, bei dem ich pennen sollte gefunden habe, war irgendwie das Gegenteil der Fall.
Alle waren ziemlich unfreundlich und genervt, haben mich belabert und ich habe sie natürlich nicht verstanden, da du schon sagen musst, dass sie bitte hochdeutsch mit dir sprechen sollen, was erstmal mit einem selbstgefälligem Lächeln quittiert wurde.
So zumindest die paar Stunden, die ich in der Schweiz verbracht habe, bevor ich richtig da angekommen bin, wohin ich wollte.
Zu einem Schauspielstudenten aus dem 3. Studienjahr an der HKB.
Dann wurde alles besser.
Ich war in einer superschönen WG und traf seitdem auf immer mehr famose Menschen.
Angefangen mit seinen Kommilitonen, die sich alle in einer Kneipe um die Ecke getroffen haben, da sie irgendwas zu besprechen hatten. Ein paar Leute aus dem ersten Jahrgang waren auch dabei.
Ich habe mich super wohl gefühlt und habe so tolle Gespräche geführt.
Alles war so freundlich und hat mir unglaublich Mut gemacht.
Ich habe schon an der Busch letztens gemerkt, wie beklommen ich mich gefühlt habe, so unfrei und so wie mit angezogener Handbremse fahrend.
Ich MUSS jetzt hier irgendwie diese Prüfung ablegen und die Dozenten von mir überzeugen und überhaupt...
'N SCHEISS MUSS ICH!
Ich WILL spielen, das ist alles. Ich WILL Theater machen, weil das mein fucking Leben ist, ich WILL all das machen, was ich auf offener Straße nicht tun kann und ich nur auf der Bühne die Chance habe, das zu tun.
Ich WILL Spaß haben.
Das einzige was ich muss, wenn ich Schauspieler werden will, ist ich zu sein. Ich muss nichts machen, die Dozenten werden schon das sehen, was sie sehen wollen. (Einer der vielen Dinge, die ich an diesem Abend mitgenommen habe).
Was ich noch mitgenommen habe ist ganz viel Spaß.
Denn der bleibt irgendwann auf der Strecke, wenn nicht aufpasst und es langsam an das Eingemachte geht (Prüfung, Studium, neue Prüfungen, eine Stelle finden, für Geld spielen, etc.) und dann spielt man mit Druck und dann ist die Handbremse angezogen. Das ist doof.
Frei sein, frei sein, frei sein.
Realisieren, dass du gerade genau dein Ding machst, ohne Zwänge, ohne irgendwelche doofen Sachen.
So sollte es doch immer sein.
Nicht nur beim Vorsprechen.
Nach Bern fährt man auch lieber mit dem Zug und nicht mit dem Bus.
Schon zwei Punkte, weshalb ich heute mal lieber den Zug nehme, neben vielen anderen Punkten auch.
Zugfahren ist einfach viel besser als Busfahren.
Aber ja, ihr wollt ja wahrscheinlich nicht wissen, wie toll Zugfahren ist, oder wie ich zu dem körperlichen Zustand gekommen bin, in dem ich mich eben letzten Mittwoch Morgen befand, sondern was in Bern passiert ist.
Abends war ich dann dort. Das erste mal in der Schweiz und jetzt auch das erste mal an einer komplett neuen Schule. (Logisch...)
Ich wusste nicht so richtig, was ich von der Schweiz halten soll, irgendwie habe ich mir das so richtig urig und herzlich vorgestellt, bis ich aber meinen Gastgeber, bei dem ich pennen sollte gefunden habe, war irgendwie das Gegenteil der Fall.
Alle waren ziemlich unfreundlich und genervt, haben mich belabert und ich habe sie natürlich nicht verstanden, da du schon sagen musst, dass sie bitte hochdeutsch mit dir sprechen sollen, was erstmal mit einem selbstgefälligem Lächeln quittiert wurde.
So zumindest die paar Stunden, die ich in der Schweiz verbracht habe, bevor ich richtig da angekommen bin, wohin ich wollte.
Zu einem Schauspielstudenten aus dem 3. Studienjahr an der HKB.
Dann wurde alles besser.
Ich war in einer superschönen WG und traf seitdem auf immer mehr famose Menschen.
Angefangen mit seinen Kommilitonen, die sich alle in einer Kneipe um die Ecke getroffen haben, da sie irgendwas zu besprechen hatten. Ein paar Leute aus dem ersten Jahrgang waren auch dabei.
Ich habe mich super wohl gefühlt und habe so tolle Gespräche geführt.
Alles war so freundlich und hat mir unglaublich Mut gemacht.
Ich habe schon an der Busch letztens gemerkt, wie beklommen ich mich gefühlt habe, so unfrei und so wie mit angezogener Handbremse fahrend.
Ich MUSS jetzt hier irgendwie diese Prüfung ablegen und die Dozenten von mir überzeugen und überhaupt...
'N SCHEISS MUSS ICH!
Ich WILL spielen, das ist alles. Ich WILL Theater machen, weil das mein fucking Leben ist, ich WILL all das machen, was ich auf offener Straße nicht tun kann und ich nur auf der Bühne die Chance habe, das zu tun.
Ich WILL Spaß haben.
Das einzige was ich muss, wenn ich Schauspieler werden will, ist ich zu sein. Ich muss nichts machen, die Dozenten werden schon das sehen, was sie sehen wollen. (Einer der vielen Dinge, die ich an diesem Abend mitgenommen habe).
Was ich noch mitgenommen habe ist ganz viel Spaß.
Denn der bleibt irgendwann auf der Strecke, wenn nicht aufpasst und es langsam an das Eingemachte geht (Prüfung, Studium, neue Prüfungen, eine Stelle finden, für Geld spielen, etc.) und dann spielt man mit Druck und dann ist die Handbremse angezogen. Das ist doof.
Frei sein, frei sein, frei sein.
Realisieren, dass du gerade genau dein Ding machst, ohne Zwänge, ohne irgendwelche doofen Sachen.
So sollte es doch immer sein.
Nicht nur beim Vorsprechen.
Sonntag, 6. November 2016
Der Kampf Nr. 11: Berlin, what else? (Teil 3)
Ich hatte keinen Nerv mehr.
Ob es daran lag, dass ich keinen Nerv und keinen Bock auf die Busch oder auf Aufnahmeprüfungen ooder ob es einfach der Stress ist, den ich hatte, da ich irgendwie 18 Uhr wieder in Leipzig sein muss, um mir ein für Theaterwissenschaften prüfungsrelevantes Theaterstück anzusehen, kann ich nicht sagen.
So richtig wohl fühle ich mich heute nicht.
Ein Zeichen? Einfach ein Zeichen dafür, dass die Busch nicht meine Schule ist?
Da ich die zweite war, kam ich ziemlich schnell dran.
Da saßen sie wieder da.
Wieder der gleiche Blick, die gleiche Art, wie das "Wir lassen Sie heute nicht weiter." plötzlich ganz schnell herausgelpatzt kam.
Zuerst fragen sie mich, ob ich schon mal bei ihnen gewesen bin.
Ja klar und dann auch noch bei denen.
Was ich damals gespielt habe, wollten sie wissen, ob ich nicht damals schon damals Lausund gespielt habe.
Nee, damals noch Schiller und Bauersima.
Jetzt könnne sie sich an mich erinnern. Ich sei ihnen schon irgendwie bekannt vorgekommen.
Eigentlich ja nice, dass sie mich wiedererkannt haben.
Naja, woran hat's jetzt gelegen, dass ich nicht weiter bin?
Jaa, woran es gelegen hat, das fragt man sich immer im Nachhinein. Woran hat's gelegen?
Ja, gute Frage, denn als nächstes sagen sie mir bloß, dass sie es gut finden, dass ich mich an solchen Stoff, wie Penthesilea er ist heranwage und ich da natürlich auch gleich mitten hinein gegriffen habe
UND dass meine beiden Rollen schön kontrastieren.
Bääääähm! Ja, endlich einmal etwas richtig gemacht.
Der Rest klang für mich sehr nach irrelevante Buschkritik.
Ich romantisiere den Text sehr. Ich umspiele bloß die Situation, dass ich gerade meinen Liebsten zerfleischt habe, aber ich realisiere es nicht (als Penthesilea). Warum ich nicht gleich zu Anfang der Szene (Penthesilea erwacht aus ihrem Tranceartigem Zustand "Oh sagt mir, bin ich im Elysium? (zu Prothoe) bist du der ewig jungen Nymphen eine, die unsere eweig heere Königin still umrauscht, wenn sie von Eichenwipfeln still umwogen in die kristallene Grotte niedersteigt? (...)") gleich den toten Achilles wahrnehme?
Tja, weil das Onkel Kleist vielleicht so angelegt hat?
(Nach meiner Interpretation und so...)
Das erinnert mich ein wenig an die Situation, in der sich der Spielwütige bei seinem Buschvorsprechen befand, als sie auch bemängelt haben, dass er etwas nicht gespielt hat, nicht weil er es nicht konnte, sondern, weil es der Text, der Autor, nicht anders hergegeben hat.
tja, die Busch halt.
Den Lausund Monolog habe ich einfach komisch gespielt. Komisch im Sinne von "Oh, ich spiele jetzt eine Komödie, also muss ich komisch sein. Also lustig."
Bäähm, gleich den Fehler Nummer 1 begangen.
Eine Komödie natürlich lustig gespielt.
Nein. Einfach nur nein. Das macht man so nicht.
Aber ich sage es ja schon immer, Komödien und ich sind nicht so cool miteinander.
Alles in allem war es ja trotzdem okay.
Es ist halt die Busch gewesen. Da muss man nicht uuuunbedingt weiterkommen und es heißt auch nicht uuunbedinngt etwas, wenn man eben nicht weiterkommt.
Ich bin halt nur das 11. Mal nicht weitergekommen.
Langsam wird's böse.
Ob es daran lag, dass ich keinen Nerv und keinen Bock auf die Busch oder auf Aufnahmeprüfungen ooder ob es einfach der Stress ist, den ich hatte, da ich irgendwie 18 Uhr wieder in Leipzig sein muss, um mir ein für Theaterwissenschaften prüfungsrelevantes Theaterstück anzusehen, kann ich nicht sagen.
So richtig wohl fühle ich mich heute nicht.
Ein Zeichen? Einfach ein Zeichen dafür, dass die Busch nicht meine Schule ist?
Da ich die zweite war, kam ich ziemlich schnell dran.
Da saßen sie wieder da.
Wieder der gleiche Blick, die gleiche Art, wie das "Wir lassen Sie heute nicht weiter." plötzlich ganz schnell herausgelpatzt kam.
Zuerst fragen sie mich, ob ich schon mal bei ihnen gewesen bin.
Ja klar und dann auch noch bei denen.
Was ich damals gespielt habe, wollten sie wissen, ob ich nicht damals schon damals Lausund gespielt habe.
Nee, damals noch Schiller und Bauersima.
Jetzt könnne sie sich an mich erinnern. Ich sei ihnen schon irgendwie bekannt vorgekommen.
Eigentlich ja nice, dass sie mich wiedererkannt haben.
Naja, woran hat's jetzt gelegen, dass ich nicht weiter bin?
Jaa, woran es gelegen hat, das fragt man sich immer im Nachhinein. Woran hat's gelegen?
Ja, gute Frage, denn als nächstes sagen sie mir bloß, dass sie es gut finden, dass ich mich an solchen Stoff, wie Penthesilea er ist heranwage und ich da natürlich auch gleich mitten hinein gegriffen habe
UND dass meine beiden Rollen schön kontrastieren.
Bääääähm! Ja, endlich einmal etwas richtig gemacht.
Der Rest klang für mich sehr nach irrelevante Buschkritik.
Ich romantisiere den Text sehr. Ich umspiele bloß die Situation, dass ich gerade meinen Liebsten zerfleischt habe, aber ich realisiere es nicht (als Penthesilea). Warum ich nicht gleich zu Anfang der Szene (Penthesilea erwacht aus ihrem Tranceartigem Zustand "Oh sagt mir, bin ich im Elysium? (zu Prothoe) bist du der ewig jungen Nymphen eine, die unsere eweig heere Königin still umrauscht, wenn sie von Eichenwipfeln still umwogen in die kristallene Grotte niedersteigt? (...)") gleich den toten Achilles wahrnehme?
Tja, weil das Onkel Kleist vielleicht so angelegt hat?
(Nach meiner Interpretation und so...)
Das erinnert mich ein wenig an die Situation, in der sich der Spielwütige bei seinem Buschvorsprechen befand, als sie auch bemängelt haben, dass er etwas nicht gespielt hat, nicht weil er es nicht konnte, sondern, weil es der Text, der Autor, nicht anders hergegeben hat.
tja, die Busch halt.
Den Lausund Monolog habe ich einfach komisch gespielt. Komisch im Sinne von "Oh, ich spiele jetzt eine Komödie, also muss ich komisch sein. Also lustig."
Bäähm, gleich den Fehler Nummer 1 begangen.
Eine Komödie natürlich lustig gespielt.
Nein. Einfach nur nein. Das macht man so nicht.
Aber ich sage es ja schon immer, Komödien und ich sind nicht so cool miteinander.
Alles in allem war es ja trotzdem okay.
Es ist halt die Busch gewesen. Da muss man nicht uuuunbedingt weiterkommen und es heißt auch nicht uuunbedinngt etwas, wenn man eben nicht weiterkommt.
Ich bin halt nur das 11. Mal nicht weitergekommen.
Langsam wird's böse.
Samstag, 5. November 2016
Der Kampf Nr. 11: Berlin, what else? (Teil 2)
Irgendwie kommt mir die Dame bekannt vor, die unsere Namen aufruft und uns in einen Raum in den obersten Stock schickt.
Ich kenne sie! Ihre Partnerin auch.
Warte. Warte, warte, warte, warte, warte!
Das sind jetzt aber nicht die gleichen Dozentinnen wie vor zwei Jahren, oder?
Die Iris schlagmichtot und die Cornelia soundso.
DOOOCH, das sind sie.
Nein, jetzt bin ich aber mal gespannt.
Eigentlich waren die beiden ganz nett damals. Ich kenne mittlerweile einige Buschgeschichten und irgendwie konnte ich die nie so richtig glauben, weil dafür, dass es die Busch ist, alles ganz angenehm war.
(Jaa, auch nicht die superduper Wohlfühlatmosphäre, aber was soll's...)
Eine bekannte vom Konservatorium war auch wieder da.
Sie war aber auch die einzige, die ich schon kannte.
Soo, alles wieder beim gleichen, Zettel abgeben, wer zuletzt abgegeben hat, beginnt. Wie damals schon. Ich war diesmal die zweite und nicht die dritte.
Zeit für Penthesilea.
Jep, das war besser als meine Luisedarbietung damals.
Es lief recht gut. Ich durfte ausspielen und ich habe mir die Lippe aufgebissen UND das Knie aufgeschlagen. Wenn ich nicht in meiner Rolle drinne war...
Ja, ich habe etwas gehetzt, aber was soll's.
Jedenfalls wurde mir gesagt, dass es 'ne schöne Sache war.
(Von einer Mitbewerberin.)
Pause, eine rauchen, umziehen, Kristensen.
Alle lachten schon, bevor ich angefangen habe. Ist das jetzt gut oder schlecht?
Ja, ich stakste etwas herum in den schwarzen Lackpumps, in denen ich nicht so famos laufen kann, nicht weil ich in hohen Schuhen nicht laufen kann, sondern weil es sich dabei um irgendwelche Notfallschuhe für die Theatriumsgala im August gehandelt hat, als ich einen Tag davor feststellte, ich habe keine schwarzen Absatzschuhe für mein Kleid und ich mir damals die Erstbesten für 10 Euronen gegönnt habe, weil ich auch keinen Bock auf großes Schuhekaufen hatte...
Für Kristensen war es gut.
(Für Konzerte im Gewandhaus, die mit einem gemeinschaftlichen Versacken bei 'nem Freund enden, es noch geregnet hat und ich über nasses Kopfsteinpflaster laufen (später torkeln) musste, sind sie nicht gut. Ich wiederhole, NICHT GUT!)
Ich fing an und alle lachten. Alle. Auch die Dozentinnen. Ich wurde abgebrochen und mit mir wurde gearbeitet. Jemand sollte ich dazustellen und wir stehen irgendwie an einer Bushaltestelle nach einem Date und ich versuche ihn, bei mir zu behalten. Er soll mit mir kommen und so weiter...
Weitere Anweisungen. Alle feierten. Auch mein Partner und ich.
Yeeey.
Dann hat es gereicht.
Simma jetzt durch?
NEIN!
Singen.
Wow, ich darf wieder singen. Fuuuuck. Daran habe ich ja gar nicht mehr gedacht. Mein Lied habe ich Ewigkeiten nicht mehr gesungen.
Aber gut, da muss ich jetzt durch.
Ich kann doch singen!
Ich
habe
es
verkackt.
Mal wieder.
Viele hatten ihre Ukulelen dabei, Kazoos, Playbacks etc.
Irgendwie haben (fast) alle ihre Lieder richtig gefeiert. Ich nicht.
Aber ich liebe es doch zu singen und dieses Lied mag ich auch total.
Was ist nur los mit mir?
Dann war es vorbei und wir sollten rausgehen.
Wieder auf dem Gang sitzen und warten.
Wie immer.
Ich kenne sie! Ihre Partnerin auch.
Warte. Warte, warte, warte, warte, warte!
Das sind jetzt aber nicht die gleichen Dozentinnen wie vor zwei Jahren, oder?
Die Iris schlagmichtot und die Cornelia soundso.
DOOOCH, das sind sie.
Nein, jetzt bin ich aber mal gespannt.
Eigentlich waren die beiden ganz nett damals. Ich kenne mittlerweile einige Buschgeschichten und irgendwie konnte ich die nie so richtig glauben, weil dafür, dass es die Busch ist, alles ganz angenehm war.
(Jaa, auch nicht die superduper Wohlfühlatmosphäre, aber was soll's...)
Eine bekannte vom Konservatorium war auch wieder da.
Sie war aber auch die einzige, die ich schon kannte.
Soo, alles wieder beim gleichen, Zettel abgeben, wer zuletzt abgegeben hat, beginnt. Wie damals schon. Ich war diesmal die zweite und nicht die dritte.
Zeit für Penthesilea.
Jep, das war besser als meine Luisedarbietung damals.
Es lief recht gut. Ich durfte ausspielen und ich habe mir die Lippe aufgebissen UND das Knie aufgeschlagen. Wenn ich nicht in meiner Rolle drinne war...
Ja, ich habe etwas gehetzt, aber was soll's.
Jedenfalls wurde mir gesagt, dass es 'ne schöne Sache war.
(Von einer Mitbewerberin.)
Pause, eine rauchen, umziehen, Kristensen.
Alle lachten schon, bevor ich angefangen habe. Ist das jetzt gut oder schlecht?
Ja, ich stakste etwas herum in den schwarzen Lackpumps, in denen ich nicht so famos laufen kann, nicht weil ich in hohen Schuhen nicht laufen kann, sondern weil es sich dabei um irgendwelche Notfallschuhe für die Theatriumsgala im August gehandelt hat, als ich einen Tag davor feststellte, ich habe keine schwarzen Absatzschuhe für mein Kleid und ich mir damals die Erstbesten für 10 Euronen gegönnt habe, weil ich auch keinen Bock auf großes Schuhekaufen hatte...
Für Kristensen war es gut.
(Für Konzerte im Gewandhaus, die mit einem gemeinschaftlichen Versacken bei 'nem Freund enden, es noch geregnet hat und ich über nasses Kopfsteinpflaster laufen (später torkeln) musste, sind sie nicht gut. Ich wiederhole, NICHT GUT!)
Ich fing an und alle lachten. Alle. Auch die Dozentinnen. Ich wurde abgebrochen und mit mir wurde gearbeitet. Jemand sollte ich dazustellen und wir stehen irgendwie an einer Bushaltestelle nach einem Date und ich versuche ihn, bei mir zu behalten. Er soll mit mir kommen und so weiter...
Weitere Anweisungen. Alle feierten. Auch mein Partner und ich.
Yeeey.
Dann hat es gereicht.
Simma jetzt durch?
NEIN!
Singen.
Wow, ich darf wieder singen. Fuuuuck. Daran habe ich ja gar nicht mehr gedacht. Mein Lied habe ich Ewigkeiten nicht mehr gesungen.
Aber gut, da muss ich jetzt durch.
Ich kann doch singen!
Ich
habe
es
verkackt.
Mal wieder.
Viele hatten ihre Ukulelen dabei, Kazoos, Playbacks etc.
Irgendwie haben (fast) alle ihre Lieder richtig gefeiert. Ich nicht.
Aber ich liebe es doch zu singen und dieses Lied mag ich auch total.
Was ist nur los mit mir?
Dann war es vorbei und wir sollten rausgehen.
Wieder auf dem Gang sitzen und warten.
Wie immer.
Freitag, 4. November 2016
Der Kampf Nr. 11: Berlin, what else? (Teil 1)
Im Bus, nach Berlin, zur Busch.
Es geht wieder los und wo kann man denn die neue Vorprechsaison besser starten, als an der Ernst Busch?
Mit einem zuvorigem Vorsprechvortrinken bei der Spielwütigen in Potsdam.
Gooott, die Busch.
Am nächsten Morgen hatte ich mehr das Bedürfnis, wie die Spielwütige noch etwas länger zu schlafen und sich dann einen schönen Tag mit ihr zu machen.
Aber nein, ich muss ja vorsprechen und ca. eine Stunde von Potsdam nach Schöneweide tingeln.
(Ich wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass es vielleicht easier gewesen wäre, einfach früh um 7 oder so in Leipzig zu starten. Der ICE braucht ja auch bloß eine Stunde nach Berlin... Aber nee, das wäre nur halb so cool und garantiert doppelt so teuer gewesen und so war ich wieder bei coolen Menschen!)
Okay, mal schauen, was passiert.
Es kann ja nichts schlimmes passieren. Ich meine c'mon, die Busch. Eeeigentlich erhebe ich keinen Anspruch auf diese Schule, es ist nur lustig, nach zwei Jahren meinen letzten Versuch dort auch noch zu verbraten. Why not?
Immerhin fühlte ich mich dieses Mal auf dem Weg dorthin besser als damals. Damals, am 30. Oktober 2014, mit 17 Jahren, mit den komischen, arrogant wirkenden Leuten hinter mir, die mich so richtig eingeschüchtert haben und ohne Plan, was passiert...
Heute?
Schule gleich gefunden, lässig auf dem Weg dahin, mein Vorsprechfrühstück zu mir genommen (andere Leute würden zu diesem Frühstück Nuttenfrühstück sagen, by the way, Kaffee von diesem Konzern, der immer an Bahnhöfen steht, Pizzen und Brezeln verkaufen, mit D anfängt und mit itsch aufhört, ist nicht gut. Ich wiederhole, NICHT GUT), Zettel geholt, freien Stuhl gesucht, Rollen hingekritzelt, irgendwelchen Gesprächen anschließen, warten, bis es losgeht, das Übliche halt.
Diesmal wurde ich gleich als erste aufgerufen.
Es geht wieder los und wo kann man denn die neue Vorprechsaison besser starten, als an der Ernst Busch?
Mit einem zuvorigem Vorsprechvortrinken bei der Spielwütigen in Potsdam.
Gooott, die Busch.
Am nächsten Morgen hatte ich mehr das Bedürfnis, wie die Spielwütige noch etwas länger zu schlafen und sich dann einen schönen Tag mit ihr zu machen.
Aber nein, ich muss ja vorsprechen und ca. eine Stunde von Potsdam nach Schöneweide tingeln.
(Ich wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass es vielleicht easier gewesen wäre, einfach früh um 7 oder so in Leipzig zu starten. Der ICE braucht ja auch bloß eine Stunde nach Berlin... Aber nee, das wäre nur halb so cool und garantiert doppelt so teuer gewesen und so war ich wieder bei coolen Menschen!)
Okay, mal schauen, was passiert.
Es kann ja nichts schlimmes passieren. Ich meine c'mon, die Busch. Eeeigentlich erhebe ich keinen Anspruch auf diese Schule, es ist nur lustig, nach zwei Jahren meinen letzten Versuch dort auch noch zu verbraten. Why not?
Immerhin fühlte ich mich dieses Mal auf dem Weg dorthin besser als damals. Damals, am 30. Oktober 2014, mit 17 Jahren, mit den komischen, arrogant wirkenden Leuten hinter mir, die mich so richtig eingeschüchtert haben und ohne Plan, was passiert...
Heute?
Schule gleich gefunden, lässig auf dem Weg dahin, mein Vorsprechfrühstück zu mir genommen (andere Leute würden zu diesem Frühstück Nuttenfrühstück sagen, by the way, Kaffee von diesem Konzern, der immer an Bahnhöfen steht, Pizzen und Brezeln verkaufen, mit D anfängt und mit itsch aufhört, ist nicht gut. Ich wiederhole, NICHT GUT), Zettel geholt, freien Stuhl gesucht, Rollen hingekritzelt, irgendwelchen Gesprächen anschließen, warten, bis es losgeht, das Übliche halt.
Diesmal wurde ich gleich als erste aufgerufen.
Donnerstag, 15. September 2016
Dritter Akt, erste Szene
Katha hat wieder Bock.
Katha war 'ne weile weg, hat 'nen neuen Studiengang, hat neue Rollen und Motivation.
Jetzt gehe ich auf's ganze, alle Schulen kommen jetzt dran, auch die in Österreich und der Schweiz.
Und London.
Ja, ich gehe nach London zur Royal Academy of Dramatic Arts und zur Guildhall School of Music and Drama. Was habe ich zu verlieren, als ein paar Tacken, aber die verliere ich auch so.
So ist zumindest der Plan.
Deutsche Rollen finden. Check.
Englische Rollen finden. Nicht check.
In London bewerben. To be continued.
Jaaaaaaa, ich gebe mir Mühe, mal dranzubleiben, aber hey, das ist irgendwie doppelte Belastung, weil zweisprachiges Repertoire und doppelte Anzahl an Rollen, PLUS den Rollen, die ich zuhause im Theater spiele!)
Der Kopf ist wieder voll und zum Glück gelingt es mir mittlerweile besser, diese ganze öde freie Zeit besser zu investieren, als üblich. Nämlich in Theaterkrempel.
Derzeit besteht mein Repertoire aus Penthesilea, die Frau (aus die Schlacht von Heiner Müller), Kristensen (aus Bandscheibenvorfall von Ingrid Lausund) und meiner eigenen Szene.
Noch einen Klassiker (definitiv irgendetwas stimmungslockerndes, da Penthesilea und die Frau doch sehr dramatisch sind) und dann stehen meine Rollen soweit.
Merkste was?
Jaa, kein dämliches "hmm heute mache ich mal das und das und ach nee, dann mache ich doch die und ich muss noch unbedingt (6 Wochen vorm Vorsprechen) eine weitere Rolle finden, weil die auf einmal 4 Rollen wollen, aber eigentlich ist das jetzt nur 'ne Notlösung und nänänä..."
Nein!
Jetzt habe ich 'nen Plan, jetzt gehe ich mal richtig an die Sache heran. 20 Versuche, einer muss klappen. (Also es wäre cool, wenn es so wäre...)
Dann bin ich nächstes Jahr 20. Das ist ein prima Alter für die Schauspielschule.
Zwei Freunde, auf die ich einen schlechten Einfluss ausgeübt habe und sie jetzt auch mit 17 anfangen vorzusprechen machen dieses Jahr mit, ich habe einen famosen Ansprechpartner im Theatrium gefunden und überhaupt.
Das erste Vorsprechen steht.
Zwar noch in moderater Ferne, aber es ist da.
Katha war 'ne weile weg, hat 'nen neuen Studiengang, hat neue Rollen und Motivation.
Jetzt gehe ich auf's ganze, alle Schulen kommen jetzt dran, auch die in Österreich und der Schweiz.
Und London.
Ja, ich gehe nach London zur Royal Academy of Dramatic Arts und zur Guildhall School of Music and Drama. Was habe ich zu verlieren, als ein paar Tacken, aber die verliere ich auch so.
So ist zumindest der Plan.
Deutsche Rollen finden. Check.
Englische Rollen finden. Nicht check.
In London bewerben. To be continued.
Jaaaaaaa, ich gebe mir Mühe, mal dranzubleiben, aber hey, das ist irgendwie doppelte Belastung, weil zweisprachiges Repertoire und doppelte Anzahl an Rollen, PLUS den Rollen, die ich zuhause im Theater spiele!)
Der Kopf ist wieder voll und zum Glück gelingt es mir mittlerweile besser, diese ganze öde freie Zeit besser zu investieren, als üblich. Nämlich in Theaterkrempel.
Derzeit besteht mein Repertoire aus Penthesilea, die Frau (aus die Schlacht von Heiner Müller), Kristensen (aus Bandscheibenvorfall von Ingrid Lausund) und meiner eigenen Szene.
Noch einen Klassiker (definitiv irgendetwas stimmungslockerndes, da Penthesilea und die Frau doch sehr dramatisch sind) und dann stehen meine Rollen soweit.
Merkste was?
Jaa, kein dämliches "hmm heute mache ich mal das und das und ach nee, dann mache ich doch die und ich muss noch unbedingt (6 Wochen vorm Vorsprechen) eine weitere Rolle finden, weil die auf einmal 4 Rollen wollen, aber eigentlich ist das jetzt nur 'ne Notlösung und nänänä..."
Nein!
Jetzt habe ich 'nen Plan, jetzt gehe ich mal richtig an die Sache heran. 20 Versuche, einer muss klappen. (Also es wäre cool, wenn es so wäre...)
Dann bin ich nächstes Jahr 20. Das ist ein prima Alter für die Schauspielschule.
Zwei Freunde, auf die ich einen schlechten Einfluss ausgeübt habe und sie jetzt auch mit 17 anfangen vorzusprechen machen dieses Jahr mit, ich habe einen famosen Ansprechpartner im Theatrium gefunden und überhaupt.
Das erste Vorsprechen steht.
Zwar noch in moderater Ferne, aber es ist da.
Dienstag, 19. Juli 2016
Der Kampf Nr. 10: kurzes Intermezzo oder Ferien an der Ostsee
I told ya so.
Ich muss vorsprechen gehen, aber wohin, wenn überall schon die Bewerbungsfristen vorbei sind, einige Schulen schon ihren neuen ersten Jahrgang gefunden haben, oder sonst keine ersten, sondern bloß noch zweite und Endrunden am Start sind, wohin es für mich noch ein seeeeehr langer Weg sein wird?
Nach Zinnowitz.
Die Theaterakademie dort ist keine normale staatliche Schauspielschule, aber auch keine wirklich krass private. Es ist irgendwie eine Berufsakademie. Man ist von Anfang an auf der Bühne tätig und bekommt sogar noch das eine oder andere Geld dafür. Keine Schulgebühren,
Aber Zinnowitz halt.
Schön. Wirklich. Ostsee. Meer. Strand. Touristen.
Yeeeey.
Naja, was solls. Es ist des Vorsprechens wegen.
Glücklicherweise habe ich mich doch noch dazu überreden lassen, am Samstag schon mit dem Auto hinzufahren und nicht wie eigentlich geplant Sonntag ganz früh,damit ich dann 11 Uhr da bin und abends wieder fahre.
So ganz kurzfristig habe ich glücklicherweise noch jemanden auf Couchsurfing gefunden, bei dem ich pennen kann. So unerwarteter Weise, weil nicht geplant und so.
Dieser Dude ist dann auch noch zufälligerweise im letzten Lehrjahr an der TAV, sprich er ist gerade fertig geworden.
Sprich er ist Schauspieler.
Krasser Scheiß. Jetzt einfach so mit 'nem riiichtigen Schauspieler zu tun zu haben.
Ich war so unglaublich krass motiviert. Schon die ganze Woche über. Klar, es gab dann kurz wieder diesen obligatorischen Ichkanngarnichtsundwiekommtsoetwaswieichaufdieideeschauspielerinwerdenzuwollentag, aber dieser Tag war auch bald vorbei,
Hochmotiviert fuhr ich also Samstag früh mit Sack und Pack und Auto zur Theaterprobe.
Ob ich in den Urlaub fahre.
Jaaaaa, naja einen Tag nach Zinnowitz, also irgendwie schon.
Gut, bei mir ist mittlerweile bekannt, wenn ich einfach mal so für einen Tag in eine ferne Stadt fahre, hat es zu 60% irgendwie etwas mit 'nem Vorsprechen zu tun.
Gerade Zinnowitz und das Theatrium ist irgendwie so miteinander verwoben.
Einige kommen von der TAV ans Theatrium oder kommen vom Theatrium an die TAV.
Eine ehemalige Mitspielerin dürfte da gerade noch sein. Ich soll sie lieb grüßen.
Klaaaar, als ob ich die finde, aber klar, machisch.
Hochmotiviert kam ich sogar noch in Zinnowitz an, schlief bei dem Schauspieler und hochmotiviert wachte ich sogar noch auf.
Wir gingen zur Schule. Hochmotiviert und natürlich die eine Studienkollegin von ihm, die am Vorabend mit uns nach Hause und am nächsten Morgen wieder mit uns zur TAV gelaufen ist, kommt auch aus Leipzig.
Natürlich ist es die eine aus dem Theatrium. Krass, wie sie einfach in dem Jahr gegangen ist, in dem ich gekommen bin. Wir haben uns voll verpasst.
Aber krass, wie klein die Welt ist und was für Zufälle es auf ihr gibt.
Es war einfach alles so wundervoll. Das Wetter, der Tag, die ganze Gesamtsituation.
Hochmotiviert war ich sogar noch, als ich in der Schule stand.
Anmeldung, Rollenliste ausfüllen, Warm-up mit den beiden Absolventen, Begrüßung durch die Dozenten, warten.
Warten. Warten. Warten.
Bei 30 Grad im schwarzen Kleid und Mantel herumrennen, weil Kostüm und so.
Endlich dran sein.
Es war wieder Zeit für die Nina.
Joar, 'nen soliden zweiten Platz würde ich sagen. Ich durfte ausspielen, die Dozenten waren meeega freundlich, alles war total entspannt dort. Ich war ganz zufrieden, auch wenn diese Darbietung Wien jetzt nicht getoppt hat. Es war nah dran und auf jeden Fall besser als in Rostock.
Dann durfte ich wieder hinausgehen.
Wieder warten. Warten, Warten. Warten. Warten.
Sich mit den Studenten unterhalten, mit den anderen Mitbewerbern (wir waren 14. VIERZEHN) unterhalten. Umziehen.
Die, die gerade die klassische Rolle gespielt haben, sollen jetzt die moderne spielen und andersherum.
Ich habe Juli und das Blind Date angegeben.
Wie cool sind die mit eigenen Szenen?
Wenn mich etwas die letzte Zeit befasst hat, dann das. Letztendlich entschied ich mich für das Blind Date. Nach zwei Jahren ist aus der Juli eben mal die Luft raus. Mittlerweile steht sie auch wieder in meinem Bücherregal und wird vielleicht mal wieder in ein paar Jahren herausgekramt, wenn in einem Theater meiner Wahl irgendwann norway.today auf dem Spielplan steht und ich die Juli spielen soll.
Als richtige Schauspielerin. Als Beruf. Für Geld.
Also das Blind Date.
Was denn das "eigene Szene", was ich dahintergeschrieben habe, bedeuten soll, fragte mit der etwas federführende Dozent in der Mitte (es waren 5 oder 7 Dozenten plus die beiden Absolventen im Raum).
"Jaaa, naja, die habe ich halt selbst geschrieben. Wenn das okay ist, dass ich das jetzt spiele..."
Ja, es war okay.
What shall I say?
Ganz ehrlich, DAS war einfach mal fabulös! Wiirklich,
Das ganze Ding wurde durchgehend gefeiert. Von Studenten und Dozenten. Ich war selbst ganz überrascht, wie sehr doch an genau den richtigen Stellen gefeiert wurde. Nicht so, dass die sich jetzt voll weggeschmissen hätten, aber ich musst aufpassen, dass ich nicht aus meiner Rolle herausfalle und mich freue, dass es so gut ankommt.
DAS war jetzt einfach perfekt.
Ob ich denn schon ein Stück dazu hätte. Nee, dazu kam ich noch nicht.
Aber ich soll sie auf dem Laufenden halten. Das würde sie wirklich interessieren.
Whoop whoop. Das läuft doch heute!
"So, jetzt bitte Ihr Lied."
Ehm ja. Genau. Da war ja was. Mein Lied. Mein Lied. Mein Lied. Mein Lieeeeeed!
Ich habe es tatsächlich bis zu meinem Lied geschafft. Ich soll jetzt auch noch singen.
In welche mir unbekannten Spähren dränge ich gerade vor?
Okay, singen. Das kann ich doch.
Jaa, ich kann singen, aber wenn ich zu hoch ansetze, keinen Bock habe abzubrechen und demnach genau in der Lage meines Registerwechsels singe, daaann ist das alles nicht mehr so ganz famos.
Egal, ich muss da jetzt durch. Die werden mich nicht ablehnen, weil mein Lied jetzt nicht so pralle war. Dafür gibt es ja die zweite Runde.
Die Spielwütige war in Potsdam auch endlos nervös und hat es trotzdem geschafft.
Es geht nicht primär ums Lied und soooooooo schlecht war ich jetzt auch nicht. Oder?
Dann war ich auch damit fertig und schaute voller Erwartungen die Dozenten an und sie mich.
Ein Moment der Stille.
"Wir benachichtigen Sie dann morgen per E-mail, ob sie weiter sind, oder nicht."
Hmkaaay. Ja. Schöööööön. Daaaann gehe ich jetzt mal wieder.
Bis morgen also warten.
Okay. Das schaffe ich schon irgendwie.
Das ist alles so toll verlaufen. DAS war definitiv neben Wien, das allergeilste Vorsprechen ever, außer, dass es eben nicht wirklich meine allerliebste Wunschschule ist, aber egal!
Das kann nur gut werden.
Hochmotiviert fuhr ich also wieder nach Hause.
Hoffentlich kommt die Mail noch bevor ich zur Probe fahre. Die Leute werden sich doch sicherlich wie die Geier auf mich stürzen.
Das taten sie natürlich auch und natürlich kam die Mail NICHT vor der Probe.
Nach der Probe wieder ein Blick in mein E-mail Postfach.
Da war sie.
Eine Mail von der TAV Vorpommern.
Spannuuuuuung!
Ich las schon den Kopf der Mail.
Sehr geehrte Frau Dietze, leider...
Leider...
Leider. Leider. Leider.
Ich musste gar nicht mehr weiterlesen.
"Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir Sie nicht zur Aufnahmeprüfung einladen."
Leider wieder nichts.
WARUM DENN DIESES MAL??
Dazu fällt mir jetzt gar nichts mehr ein.
Sonst kann ich immer sagen, dass es dort daran gelegen haben könnte, dort hat es daran gelegen und dort daran, aber jetzt?
Nicht, dass das jetzt DIE Schule war, an die ich unbedingt und auf jeden Fall hinwollte, aber trotzdem.
Einmal hätte es doch wenigstens klappen können.
Es lief doch so fantastisch.
Aber nö.
Soo, Katha hat jetzt keinen Bock mehr.
Vorerst.
Ich muss vorsprechen gehen, aber wohin, wenn überall schon die Bewerbungsfristen vorbei sind, einige Schulen schon ihren neuen ersten Jahrgang gefunden haben, oder sonst keine ersten, sondern bloß noch zweite und Endrunden am Start sind, wohin es für mich noch ein seeeeehr langer Weg sein wird?
Nach Zinnowitz.
Die Theaterakademie dort ist keine normale staatliche Schauspielschule, aber auch keine wirklich krass private. Es ist irgendwie eine Berufsakademie. Man ist von Anfang an auf der Bühne tätig und bekommt sogar noch das eine oder andere Geld dafür. Keine Schulgebühren,
Aber Zinnowitz halt.
Schön. Wirklich. Ostsee. Meer. Strand. Touristen.
Yeeeey.
Naja, was solls. Es ist des Vorsprechens wegen.
Glücklicherweise habe ich mich doch noch dazu überreden lassen, am Samstag schon mit dem Auto hinzufahren und nicht wie eigentlich geplant Sonntag ganz früh,damit ich dann 11 Uhr da bin und abends wieder fahre.
So ganz kurzfristig habe ich glücklicherweise noch jemanden auf Couchsurfing gefunden, bei dem ich pennen kann. So unerwarteter Weise, weil nicht geplant und so.
Dieser Dude ist dann auch noch zufälligerweise im letzten Lehrjahr an der TAV, sprich er ist gerade fertig geworden.
Sprich er ist Schauspieler.
Krasser Scheiß. Jetzt einfach so mit 'nem riiichtigen Schauspieler zu tun zu haben.
Ich war so unglaublich krass motiviert. Schon die ganze Woche über. Klar, es gab dann kurz wieder diesen obligatorischen Ichkanngarnichtsundwiekommtsoetwaswieichaufdieideeschauspielerinwerdenzuwollentag, aber dieser Tag war auch bald vorbei,
Hochmotiviert fuhr ich also Samstag früh mit Sack und Pack und Auto zur Theaterprobe.
Ob ich in den Urlaub fahre.
Jaaaaa, naja einen Tag nach Zinnowitz, also irgendwie schon.
Gut, bei mir ist mittlerweile bekannt, wenn ich einfach mal so für einen Tag in eine ferne Stadt fahre, hat es zu 60% irgendwie etwas mit 'nem Vorsprechen zu tun.
Gerade Zinnowitz und das Theatrium ist irgendwie so miteinander verwoben.
Einige kommen von der TAV ans Theatrium oder kommen vom Theatrium an die TAV.
Eine ehemalige Mitspielerin dürfte da gerade noch sein. Ich soll sie lieb grüßen.
Klaaaar, als ob ich die finde, aber klar, machisch.
Hochmotiviert kam ich sogar noch in Zinnowitz an, schlief bei dem Schauspieler und hochmotiviert wachte ich sogar noch auf.
Wir gingen zur Schule. Hochmotiviert und natürlich die eine Studienkollegin von ihm, die am Vorabend mit uns nach Hause und am nächsten Morgen wieder mit uns zur TAV gelaufen ist, kommt auch aus Leipzig.
Natürlich ist es die eine aus dem Theatrium. Krass, wie sie einfach in dem Jahr gegangen ist, in dem ich gekommen bin. Wir haben uns voll verpasst.
Aber krass, wie klein die Welt ist und was für Zufälle es auf ihr gibt.
Es war einfach alles so wundervoll. Das Wetter, der Tag, die ganze Gesamtsituation.
Hochmotiviert war ich sogar noch, als ich in der Schule stand.
Anmeldung, Rollenliste ausfüllen, Warm-up mit den beiden Absolventen, Begrüßung durch die Dozenten, warten.
Warten. Warten. Warten.
Bei 30 Grad im schwarzen Kleid und Mantel herumrennen, weil Kostüm und so.
Endlich dran sein.
Es war wieder Zeit für die Nina.
Joar, 'nen soliden zweiten Platz würde ich sagen. Ich durfte ausspielen, die Dozenten waren meeega freundlich, alles war total entspannt dort. Ich war ganz zufrieden, auch wenn diese Darbietung Wien jetzt nicht getoppt hat. Es war nah dran und auf jeden Fall besser als in Rostock.
Dann durfte ich wieder hinausgehen.
Wieder warten. Warten, Warten. Warten. Warten.
Sich mit den Studenten unterhalten, mit den anderen Mitbewerbern (wir waren 14. VIERZEHN) unterhalten. Umziehen.
Die, die gerade die klassische Rolle gespielt haben, sollen jetzt die moderne spielen und andersherum.
Ich habe Juli und das Blind Date angegeben.
Wie cool sind die mit eigenen Szenen?
Wenn mich etwas die letzte Zeit befasst hat, dann das. Letztendlich entschied ich mich für das Blind Date. Nach zwei Jahren ist aus der Juli eben mal die Luft raus. Mittlerweile steht sie auch wieder in meinem Bücherregal und wird vielleicht mal wieder in ein paar Jahren herausgekramt, wenn in einem Theater meiner Wahl irgendwann norway.today auf dem Spielplan steht und ich die Juli spielen soll.
Als richtige Schauspielerin. Als Beruf. Für Geld.
Also das Blind Date.
Was denn das "eigene Szene", was ich dahintergeschrieben habe, bedeuten soll, fragte mit der etwas federführende Dozent in der Mitte (es waren 5 oder 7 Dozenten plus die beiden Absolventen im Raum).
"Jaaa, naja, die habe ich halt selbst geschrieben. Wenn das okay ist, dass ich das jetzt spiele..."
Ja, es war okay.
What shall I say?
Ganz ehrlich, DAS war einfach mal fabulös! Wiirklich,
Das ganze Ding wurde durchgehend gefeiert. Von Studenten und Dozenten. Ich war selbst ganz überrascht, wie sehr doch an genau den richtigen Stellen gefeiert wurde. Nicht so, dass die sich jetzt voll weggeschmissen hätten, aber ich musst aufpassen, dass ich nicht aus meiner Rolle herausfalle und mich freue, dass es so gut ankommt.
DAS war jetzt einfach perfekt.
Ob ich denn schon ein Stück dazu hätte. Nee, dazu kam ich noch nicht.
Aber ich soll sie auf dem Laufenden halten. Das würde sie wirklich interessieren.
Whoop whoop. Das läuft doch heute!
"So, jetzt bitte Ihr Lied."
Ehm ja. Genau. Da war ja was. Mein Lied. Mein Lied. Mein Lied. Mein Lieeeeeed!
Ich habe es tatsächlich bis zu meinem Lied geschafft. Ich soll jetzt auch noch singen.
In welche mir unbekannten Spähren dränge ich gerade vor?
Okay, singen. Das kann ich doch.
Jaa, ich kann singen, aber wenn ich zu hoch ansetze, keinen Bock habe abzubrechen und demnach genau in der Lage meines Registerwechsels singe, daaann ist das alles nicht mehr so ganz famos.
Egal, ich muss da jetzt durch. Die werden mich nicht ablehnen, weil mein Lied jetzt nicht so pralle war. Dafür gibt es ja die zweite Runde.
Die Spielwütige war in Potsdam auch endlos nervös und hat es trotzdem geschafft.
Es geht nicht primär ums Lied und soooooooo schlecht war ich jetzt auch nicht. Oder?
Dann war ich auch damit fertig und schaute voller Erwartungen die Dozenten an und sie mich.
Ein Moment der Stille.
"Wir benachichtigen Sie dann morgen per E-mail, ob sie weiter sind, oder nicht."
Hmkaaay. Ja. Schöööööön. Daaaann gehe ich jetzt mal wieder.
Bis morgen also warten.
Okay. Das schaffe ich schon irgendwie.
Das ist alles so toll verlaufen. DAS war definitiv neben Wien, das allergeilste Vorsprechen ever, außer, dass es eben nicht wirklich meine allerliebste Wunschschule ist, aber egal!
Das kann nur gut werden.
Hochmotiviert fuhr ich also wieder nach Hause.
Hoffentlich kommt die Mail noch bevor ich zur Probe fahre. Die Leute werden sich doch sicherlich wie die Geier auf mich stürzen.
Das taten sie natürlich auch und natürlich kam die Mail NICHT vor der Probe.
Nach der Probe wieder ein Blick in mein E-mail Postfach.
Da war sie.
Eine Mail von der TAV Vorpommern.
Spannuuuuuung!
Ich las schon den Kopf der Mail.
Sehr geehrte Frau Dietze, leider...
Leider...
Leider. Leider. Leider.
Ich musste gar nicht mehr weiterlesen.
"Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir Sie nicht zur Aufnahmeprüfung einladen."
Leider wieder nichts.
WARUM DENN DIESES MAL??
Dazu fällt mir jetzt gar nichts mehr ein.
Sonst kann ich immer sagen, dass es dort daran gelegen haben könnte, dort hat es daran gelegen und dort daran, aber jetzt?
Nicht, dass das jetzt DIE Schule war, an die ich unbedingt und auf jeden Fall hinwollte, aber trotzdem.
Einmal hätte es doch wenigstens klappen können.
Es lief doch so fantastisch.
Aber nö.
Soo, Katha hat jetzt keinen Bock mehr.
Vorerst.
Mittwoch, 1. Juni 2016
Zwischenspiel
Ich kann nicht anders.
Ich sitze auf meinem Sofa und neben mir liegt ein Umschlag. Ein großer brauner. Perfekte Größe für Lebensläufe, Zeugniskopien, Bewerbungsanträge...
Huch, eine Adresse steht auch schon drauf.
Theaterakademie Vorpommern.
Ich kann nicht anders!
Ja, ich wollte mir die Zeit nehmen, ich wollte warten. Worauf?
Ich weiß es nicht mehr.
Bis Herbst kann und will ich jedenfalls nicht mehr warten.
Ich muss vorsprechen!
Es ist irgendwie eine Sucht. Spielsucht.
Aber nur wo?
Überall sind die ersten Runden doch schon vorbei oder zumindest die Bewerbungsfristen.
Überall?
Neeeein. Nicht an der Theaterakademie Vorpommern.
In Zinnowitz am Arsch der Welt. Dort, wo die Läden doch schon 18 Uhr zumachen und betagte Pärchen in ihren Wolfstatzenanoräken im feschen beige mit Walkingstöcken die Dünen entlanglaufen. Früh um 7. Im Urlaub.
Wollte ich nicht nächstes Jahr aaaalle alle alle staatlichen durchziehen, koste es was es wolle?
Warum nochmal habe ich das nicht gleich gemacht?
Ich weiß es nicht mehr. Ich ärger mich darüber.
Aber jetzt ist keine Zeit zum Ärgern. Es gibt auch keinen Grund.
Ich kann nicht anders!
Ich schicke noch eine letzte Bewerbung für diese Spielzeit ab (nachdem wir alle (die Spielwütigen) gemerkt haben, dass die Bewerbungsfrist für das Max Reinhardt Seminar schon letzten Freitag war und somit mein Schlussstrich für diese Spielzeit noch endgültiger wurde). Der Schlussstrich war also doch nicht endgültig.
Ich will da ja auch nicht angenommen werden, ich will einfach nur vorsprechen. Wenn ich dort angenommen werde, umso besser.
Aber ersteinmal die Bewerbung abschicken und einen neuen Kampf starten.
Früher als geplant mal wieder.
Ich sitze auf meinem Sofa und neben mir liegt ein Umschlag. Ein großer brauner. Perfekte Größe für Lebensläufe, Zeugniskopien, Bewerbungsanträge...
Huch, eine Adresse steht auch schon drauf.
Theaterakademie Vorpommern.
Ich kann nicht anders!
Ja, ich wollte mir die Zeit nehmen, ich wollte warten. Worauf?
Ich weiß es nicht mehr.
Bis Herbst kann und will ich jedenfalls nicht mehr warten.
Ich muss vorsprechen!
Es ist irgendwie eine Sucht. Spielsucht.
Aber nur wo?
Überall sind die ersten Runden doch schon vorbei oder zumindest die Bewerbungsfristen.
Überall?
Neeeein. Nicht an der Theaterakademie Vorpommern.
In Zinnowitz am Arsch der Welt. Dort, wo die Läden doch schon 18 Uhr zumachen und betagte Pärchen in ihren Wolfstatzenanoräken im feschen beige mit Walkingstöcken die Dünen entlanglaufen. Früh um 7. Im Urlaub.
Wollte ich nicht nächstes Jahr aaaalle alle alle staatlichen durchziehen, koste es was es wolle?
Warum nochmal habe ich das nicht gleich gemacht?
Ich weiß es nicht mehr. Ich ärger mich darüber.
Aber jetzt ist keine Zeit zum Ärgern. Es gibt auch keinen Grund.
Ich kann nicht anders!
Ich schicke noch eine letzte Bewerbung für diese Spielzeit ab (nachdem wir alle (die Spielwütigen) gemerkt haben, dass die Bewerbungsfrist für das Max Reinhardt Seminar schon letzten Freitag war und somit mein Schlussstrich für diese Spielzeit noch endgültiger wurde). Der Schlussstrich war also doch nicht endgültig.
Ich will da ja auch nicht angenommen werden, ich will einfach nur vorsprechen. Wenn ich dort angenommen werde, umso besser.
Aber ersteinmal die Bewerbung abschicken und einen neuen Kampf starten.
Früher als geplant mal wieder.
Montag, 9. Mai 2016
Zweiter Akt, letzte Szene
Es ist wieder vorbei.
Die Vorsperchsaison. Für mich. Ich will nicht!
Ich will nicht, dass es vorbei ist, ich will weitermachen, aber dummerweise habe ich selbst mich mehr oder weniger dazu gezwungen mir Zeit zu lassen.
Jetzt sitze ich hier und drehe Däumchen, warte darauf, dass es weitergeht.
Gerade kann ich Stagnation nicht gebrauchen.
ICH WILL WEITERMACHEN!!!
Jetzt will ich es wirklich. Jetzt weiß ich, dass ich es will und schon immer wollte und nichts kann mich mehr aufhalten. Ich weiß, dass ich auf dem richtigen weg bin, weiß, dass es in mir nichts anderes gibt. Vielleicht habe ich aber auch diese Zeit gebraucht um mir mit allem irgendwie etwas klarer zu werden. Die letzten Wochen waren schwierig für mich.
Rostock war vorbei, dann die Premiere und dann war Schluss.
What to do now?
In mir klaffte ein großes Loch. Ich hatte für nichts mehr Motivation und lebte einfach in den Tag hinein, ohne etwas zu tun. Was soll ich denn auch tun? Uni? Nee, Romanistik ist nicht meins. Es ist eigentlich so toll, aber es erfüllt mich einfach nicht. Nicht einmal Motivation für mein Pferd hatte ich. Jetzt ein Vorsprechen, das wär's. Oder ins Theater oder auf ein Konzert gehen. Oder Musik machen. Oder Theaterproben haben. Das war alles für was ich mich erübrigen konnte.
Musik und Schauspiel.
Das ist es also. Jetzt weiß ich es definitiv.
Was mache ich noch in portugiesischer Literaturwissenschaft?
Ja, ich liebe Literatur (irgendwie gehört das für mich zum Schauspiel dazu. Logisch.) Aber warum portugiesische und spanische Literatur?
Es hat keinen Sinn. Wie so vieles gerade.
Ich will etwas machen. Etwas tolles. Etwas, was mich erfüllt.
Wieder dieses Mantra.
"Sängerin oder Schauspielerin."
Gerade fühle ich mich so zerrissen und so geladen gleichzeitig.
Ich bin doch froh, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist.
Die krasse Niederlage letztes Jahr, die ganzen Fragen, dieses Jahr, mit so vielen neuen Fragen, so vielen neuen Eindrücken, Dinge, die ich mitnehme und nicht missen will und so viele Antworten.
Und Bestätigung.
Nächsten Herbst geht es weiter. Mit der dritten Saison. Jetzt habe ich mir genug Zeit gelassen.
Jetzt ist genügend Motivation, Bestätigung und Rückhalt da.
Jetzt weiß ich, dass Katha auf die Bühne und nicht in den Hörsaal gehört.
THIS IS GOING TO BE FABULOUS!
Die Vorsperchsaison. Für mich. Ich will nicht!
Ich will nicht, dass es vorbei ist, ich will weitermachen, aber dummerweise habe ich selbst mich mehr oder weniger dazu gezwungen mir Zeit zu lassen.
Jetzt sitze ich hier und drehe Däumchen, warte darauf, dass es weitergeht.
Gerade kann ich Stagnation nicht gebrauchen.
ICH WILL WEITERMACHEN!!!
Jetzt will ich es wirklich. Jetzt weiß ich, dass ich es will und schon immer wollte und nichts kann mich mehr aufhalten. Ich weiß, dass ich auf dem richtigen weg bin, weiß, dass es in mir nichts anderes gibt. Vielleicht habe ich aber auch diese Zeit gebraucht um mir mit allem irgendwie etwas klarer zu werden. Die letzten Wochen waren schwierig für mich.
Rostock war vorbei, dann die Premiere und dann war Schluss.
What to do now?
In mir klaffte ein großes Loch. Ich hatte für nichts mehr Motivation und lebte einfach in den Tag hinein, ohne etwas zu tun. Was soll ich denn auch tun? Uni? Nee, Romanistik ist nicht meins. Es ist eigentlich so toll, aber es erfüllt mich einfach nicht. Nicht einmal Motivation für mein Pferd hatte ich. Jetzt ein Vorsprechen, das wär's. Oder ins Theater oder auf ein Konzert gehen. Oder Musik machen. Oder Theaterproben haben. Das war alles für was ich mich erübrigen konnte.
Musik und Schauspiel.
Das ist es also. Jetzt weiß ich es definitiv.
Was mache ich noch in portugiesischer Literaturwissenschaft?
Ja, ich liebe Literatur (irgendwie gehört das für mich zum Schauspiel dazu. Logisch.) Aber warum portugiesische und spanische Literatur?
Es hat keinen Sinn. Wie so vieles gerade.
Ich will etwas machen. Etwas tolles. Etwas, was mich erfüllt.
Wieder dieses Mantra.
"Sängerin oder Schauspielerin."
Gerade fühle ich mich so zerrissen und so geladen gleichzeitig.
Ich bin doch froh, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist.
Die krasse Niederlage letztes Jahr, die ganzen Fragen, dieses Jahr, mit so vielen neuen Fragen, so vielen neuen Eindrücken, Dinge, die ich mitnehme und nicht missen will und so viele Antworten.
Und Bestätigung.
Nächsten Herbst geht es weiter. Mit der dritten Saison. Jetzt habe ich mir genug Zeit gelassen.
Jetzt ist genügend Motivation, Bestätigung und Rückhalt da.
Jetzt weiß ich, dass Katha auf die Bühne und nicht in den Hörsaal gehört.
THIS IS GOING TO BE FABULOUS!
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