Dienstag, 25. April 2017

Die Kämpfe Nr. 14 - 22: Ey Mann, wo is mein Mojo? (Teil 6)

Der Kampf Nr. 21: Wenn schon privat, dann aber richtig

Eigentlich wollte ich mit den Privatschulen ja erst in meinem eventuellen viertem Vorsprechjahr beginnen, aber ich wollte auch nächstes Wintersemester definitv nicht mehr in Leipzig sein.
Sei es wegen eines Auslandssemesters, oder wegen einer Schauspielschule.
Da ich mich um ersteres viel zu spät, bzw. gar nicht gekümmert habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als letzteres durchzuziehen.
Koste es, was es wolle. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Außerdem habe ich ja eigentlich schon einen Platz, aber den will ich nicht einfach so hinnehmen.
Wenn ich jetzt schon mit den Privatschulen anfange, dann bitte aber richtig und mehr als nur eine.

Sofort kam mir eine andere berliner Schule in den Kopf, an der auch eine eine Bekannte von meinem allerersten Vorsprechen ist (remember L.?) und die auch einen um einiges rennormierter ist, als die erste.
Okay, wenn die mich auch nimmt, bleibe ich dran, wenn diese mich nicht nimmt, überlege ich mir, ob ich weitermache, oder nicht.
Punkt.

An einem Freitag Abend im März sollte ich dort sein. 19:30 Uhr.
Ganz schön ungewöhnliche Zeit, aber okay.
Ich war da.
Vor mir war eine andere dran, die wohl alleine in diesem Raum war. Mit den Dozenten.
Andere Leute waren nicht da und wie sich herausstellte, war ich auch die allerletze an diesem Tag.
Alleine.
Ich spielte Penthesilea, Kristensen und meine eigene Szene.
Alle Szenen durfte ich ausspielen, an jeder Szene wurde gearbeitet.
Dann noch eine Szene komplett Improvisieren, singen und eine Art "Nachgespräch", bei dem gfragt wurde, ob und wie oft ich schon vorsprechen war, ob auch andere Privatschulen dabei waren, ob ich irgendwo schonmal weiter war, warum ich jetzt auf diese Schule will, wie ich diese gefunden habe, ob ich merke, dass sich an meinem Schauspiel etwas geändert hat, seitdem ich am Theatrium bin...
Fast hätte ich angefangen zu weinen.
Von allen Seiten kamen Fragen, so schnell, teilweise wusste ich nicht so schnell eine Antwort darauf und rigendwann war es vorbei.
2 Stunden haben die Leute mit mir gearbeitet.
Am nächsten Tag sollte ich anrufen.

Ich will nicht!
Was, wenn sie mich jetzt nicht nehmen, dann muss ich das telefonisch erfahren und das Feedback gibt es auch telefonisch!
Warum habe ich mir dieses Ultimatum gestellt?
Was, wenn ich bei den Fragen irgendetwas "falsch" geantwortet habe?
Was, wenn ich jetzt gnadenlos gesagt bekomme, dass das nichts wird?
Was, we..-
Ich wurde genommen.

Okay, ich mache weiter. Weiter bis zum bitteren Ende.
Aber ich habe einen Platz und den nehme ich definiv, weil die Schule cooler als die andere ist und ich wurde genommen und ich habe am nächsten Tag noch die E-mail bekommen, dass ich mir sicherlich noch andere Schulen anschauen möchte und es okay ist, wenn ich mich einfach bis August entschieden habe.
Also mache ich weiter!

Ein paar Wochen später war ich wieder in Potsdam, aber das ist einfach nicht der Rede wert.
Ich habe doch eh schon meinen Platz.
Und ich mache trotzdem weiter.

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