Samstag, 3. Dezember 2016

Der Kampf Nr. 12: "And when I'm with friends, I like to have fun fun fun fun fun FUUUUUUUN!!!!!" (Teil 1)

Verkatert fährt man lieber Zug und nicht Bus.
Nach Bern fährt man auch lieber mit dem Zug und nicht mit dem Bus.
Schon zwei Punkte, weshalb ich heute mal lieber den Zug nehme, neben vielen anderen Punkten auch.
Zugfahren ist einfach viel besser als Busfahren.
Aber ja, ihr wollt ja wahrscheinlich nicht wissen, wie toll Zugfahren ist, oder wie ich zu dem körperlichen Zustand gekommen bin, in dem ich mich eben letzten Mittwoch Morgen befand, sondern was in Bern passiert ist.

Abends war ich dann dort. Das erste mal in der Schweiz und jetzt auch das erste mal an einer komplett neuen Schule. (Logisch...)
Ich wusste nicht so richtig, was ich von der Schweiz halten soll, irgendwie habe ich mir das so richtig urig und herzlich vorgestellt, bis ich aber meinen Gastgeber, bei dem ich pennen sollte gefunden habe, war irgendwie das Gegenteil der Fall.
Alle waren ziemlich unfreundlich und genervt, haben mich belabert und ich habe sie natürlich nicht verstanden, da du schon sagen musst, dass sie bitte hochdeutsch mit dir sprechen sollen, was erstmal mit einem selbstgefälligem Lächeln quittiert wurde.
So zumindest die paar Stunden, die ich in der Schweiz verbracht habe, bevor ich richtig da angekommen bin, wohin ich wollte.

Zu einem Schauspielstudenten aus dem 3. Studienjahr an der HKB.
Dann wurde alles besser.
Ich war in einer superschönen WG und traf seitdem auf immer mehr famose Menschen.
Angefangen mit seinen Kommilitonen, die sich alle in einer Kneipe um die Ecke getroffen haben, da sie irgendwas zu besprechen hatten. Ein paar Leute aus dem ersten Jahrgang waren auch dabei.
Ich habe mich super wohl gefühlt und habe so tolle Gespräche geführt.
Alles war so freundlich und hat mir unglaublich Mut gemacht.

Ich habe schon an der Busch letztens gemerkt, wie beklommen ich mich gefühlt habe, so unfrei und so wie mit angezogener Handbremse fahrend.
Ich MUSS jetzt hier irgendwie diese Prüfung ablegen und die Dozenten von mir überzeugen und überhaupt...
'N SCHEISS MUSS ICH!
Ich WILL spielen, das ist alles. Ich WILL Theater machen, weil das mein fucking Leben ist, ich WILL all das machen, was ich auf offener Straße nicht tun kann und ich nur auf der Bühne die Chance habe, das zu tun.
Ich WILL Spaß haben.
Das einzige was ich muss, wenn ich Schauspieler werden will, ist ich zu sein. Ich muss nichts machen, die Dozenten werden schon das sehen, was sie sehen wollen. (Einer der vielen Dinge, die ich an diesem Abend mitgenommen habe).
Was ich noch mitgenommen habe ist ganz viel Spaß.
Denn der bleibt irgendwann auf der Strecke, wenn nicht aufpasst und es langsam an das Eingemachte geht (Prüfung, Studium, neue Prüfungen, eine Stelle finden, für Geld spielen, etc.) und dann spielt man mit Druck und dann ist die Handbremse angezogen. Das ist doof.
Frei sein, frei sein, frei sein.
Realisieren, dass du gerade genau dein Ding machst, ohne Zwänge, ohne irgendwelche doofen Sachen.
So sollte es doch immer sein.
Nicht nur beim Vorsprechen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen