Freitag, 31. Oktober 2014

Der Kampf Nr. 1: Aufwärmen für die Subjektivität (Teil 2)

Wir sind alle in einen Probenraum gegangen, die beiden uns prüfende Dozentinnen haben sich vorgestellt und dann ging es schon los.

Die erste spielte die Sylvi aus Ganze Tage Ganze Nächte.
Okay. Also ich kann einpacken.
Ich kann ja wenigstens etwas emotionaler werden, vielleicht auch mal schreien? Also nicht schreien, aber mehr von den Emotionen zeigen, die ich ja eh schon habe und da kann man auch mal lauter werden, das bietet sich da an. UND mehr Zeit lassen!!!!!!!!!!

Dann war L. dran.
Das ist mir jetzt ultra peinlich, aber ich kann mich nicht mehr an den Namen ihrer Rolle oder an das Stück erinnern. (Ich muss auch gestehen, ich war sehr mit mir selbst beschäftigt, denn die nächste müsste ich sein.)  Bei ihr wurde unterbrochen und an der Rolle gearbeitet, beim zweiten mal kam sie aber auch nicht bis zum Ende.

Tja und dann war ich dran.
Ich spielte zuerst die Juli aus Norway.today. Anders als vermutlich die Meisten (so wie ich das vernommen habe) spielte ich nicht das Abschiedsvideo, sondern den Anfangsmonolog. Dafür hatte ich einfach zu erst die meisten und besten Ideen. Ich hatte Angst, dass ich einfach nicht ruhig stehenbleiben kann, weil ich so aufgeregt bin, dass ich zu schnell und zu undeutlich spreche oder meine Mimiken, Gestiken und Emotionen zu einstudiert wirken, aber irgendwie habe ich einfach intuitiv agiert. Textprobleme hatte ich gar nicht, habe nicht daran gedacht, wie es weitergeht, sondern einfach so agiert, wie es mir gerade eben in den Kopf kam. Intuitiv eben. Als hätte ich mir das alles gerade selbst ausgedacht und würde keine Rolle spielen.

So spielten wir alle unsere erste Rolle vor, dann war Pause.
L. und ich sind erst einmal nach draußen gegangen, um mal wieder den Kopf frei zu bekommen.

Ich habe mir das alles viel "schlimmer" vorgestellt, dass wir vor einer ganzen Reihe an Prüfern spielen müssen, diese total streng und unfreundlich sind und auch  untereinander große Missgunst herrscht, von wegen Konkurrenzkampf etc. Aber nein, ich fühlte mich in unserer Gruppe total wohl, wir verstanden uns alle und auch die beiden Prüferinnen sind freundlich. Natürlich, eine gewisse Distanz und Strenge ist da, aber, wenn man bedenkt, dass einige Geschichten die Runde machen, in denen die Prüfer à la Dieter Bohlen die Bewerber fertig machen, ist das hier total entspannt.
Eine gewisse Nervosität ist natürlich da, aber ich bin nicht mehr so angespannt, wie vor ein paar Stunden. Anspannung ist eh total kontraproduktiv.
Jedenfalls standen wir beide so vorm Eingang, da gesellte sich Romeo zu uns (er spielte Romeo aus Romeo und Julia). Wieder unterhielten wir uns über unsere Rollen, an welchen Schulen wir schon waren und wo wir noch hingehen. Romeo hat sogar meine Darbietung gefallen.
Dann war auch die Pause vorbei und alle haben sich wieder in unserem Proberaum eingefunden.
Dieses Mal spielte ich die Luise aus Kabale und Liebe, ebenso wie die erste, aber zum Glück eine andere Szene. Wieder habe ich die Hälfte meiner zuhause durchdachten "Regieanweisungen" über Bord geworfen. So fand ich mich auf einmal auf Knien vor meinem "Vater" (auch wieder eine Neuerung, nämlich meinen Vater durch einen Stuhl "sichtbar" gemacht, so hatte ich auch einen festen Punkt, den ich anspielen konnte.)
Dieses Mal wurde ich auch unterbrochen, nur wurde nicht mir mir weitergearbeitet...

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