Freitag, 21. November 2014

Das Spiel des Lebens

Neulich meinte meine Mutter zu mir, dass es doch mit so fast 18 Jahren doch richtig schön sein muss. Ich hab noch alles vor mir, habe noch genug Zeit alles zu tun und noch keine weiteren (größeren) Verpflichtungen.

Tja, mit dieser Aussage kann man einfach nichts anderes als Recht haben und ich muss sagen, ich freue mich wirklich auf mein "richtiges" Leben, dann wenn ich offiziell als Erwachsen gelte und keinen Muttizettel mehr brauche, wenn ich in ein Hostel einchecken möchte.
Das wird einfach nur ein richtig tolles Leben und soo viele Dinge, die ich tun kann und noch machen will; ihr kennt das bestimmt.

Ja, ich habe sogar eine Bucketlist und seit heute sogar nicht bloß Stichpunkte in ein schnödes Notizbuch gekritzelt, nein ein richtig persönliches Scrapbook.
Den ganzen Tag hat es gedauert, bis ich die ersten beiden Seiten (also ein Blatt besser gesagt) und die "Klappen" gestaltet habe. Nein, ich bin keine kreative Gestalterin mit Massen an Bastelkram, nicht zuletzt, weil ich eigentlich zwei linke Hände habe.
Aber ich lieebe es in Notizbücher zu schreiben und mir jeden schönen Gedanken und jede schöne Zeit zu wahren, wovon es doch in diesem Leben so viele gibt. Man vergisst sie nur so häufig.
Letztens habe ich im "Fahrgast TV" in der Straßenbahn auch einen schönes Zitat gelesen, nämlich "Es kommt nicht darauf an, dem Leben Jahre zu verleihen, sondern den Jahren Leben."
Ziemlich passend, gerade für diese Zeit in der wir leben.

In meinem Umfeld sind nun schon so einige Leute die schier an den ganzen Kram um uns herum zerbrechen. Sie MÜSSEN ein gutes Abi machen, weil sie DIESEN NC brauchen für DIESEN Studiengang, weil man damit später soo viel Geld verdient und was weiß ich.
wir brauchen einen guten Job, damit wir schön Geld scheffeln, damit wir uns halt geile Sachen kaufen können. Oder wofür?
Wir müssen funktionieren, allem gerecht werden und am allerbesten wäre es doch eh, wenn wir schon alles bis zu unserem 50. Lebensjahr geplant haben.
Ich habe wieder diese allseits beliebte Frage im Kopf die irgendwie immer auf allen möglichen Fragebögen steht "Wo sehen Sie sich in 20 Jahren?" oder in ähnlichen Ausführungen.
Woher soll ich das denn bitteschön wissen?? Ja, vielleicht bin ich mit 38 Jahren in England, oder Hollywood, am Broadway oder im Westend, oder in Berlin oder sonstwo als Schauspielerin tätig, vielleicht aber auch als Musikerin, vielleicht empfange ich Hartz IV, oder sitze in irgendeinen Büro als wasauchimmer.

Dies ein bisschen in der hintersten Ecke im Hinterkopf festzuhalten; die Frage, wo genau ich hin will, ist ja nicht verkehrt, ist aber eher kontraproduktiv, wenn sie mich zum Therapeuten treibt und ich Psychopharmaka nehmen muss, weil ich sonst depressiv bin. (Leider ist davon eine Person, die ich kenne (in der gleichen Situation und im gleichen Alter wie ich) betroffen).
Sicher spielen da noch andere Faktoren mit, aber ich will das jetzt nicht weiter ausführen.

Wenn man es auf den kleinsten Nenner herunterbricht, geht es doch immer irgendwie um Geld. Aber das kann doch nicht alles sein?? Ja, Geld zu haben ist nicht schlecht, diverse Lebensstile (meiner...) benötigen auch ein gewisses Budget, aber das darf doch nicht an erster Stelle stehen!
An erster Stelle muss stehen, dass man selbst glücklich ist.
Glück sollte der Sinn des Lebens sein. Finde ich.
Und nein, ich habe keine sinneserweiternde Genussmittel zu mir genommen, ich sah diesen Moment nur gerade als passend, meine Gedanken darüber niederzuschreiben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen