Mittwoch, 25. Februar 2015

Der Kampf Nr.2: Im Unterbewusstsein suchst du dir deine Schule aus und die Schule sucht dich aus (Teil 3)

Ich durfte mir die erste Rolle aussuchen. Wieder nahm ich Juli. Ich habe sie aber etwas überarbeitet.
Mit Juli habe ich mich ja gleich sofort angefreundet, ich bin fasziniert von dieser Rolle und vom ganzen Werk überhaupt. Wie gerne würde ich hier alles zu diesem Stück schreiben, was mir gerade einfällt, aber das sprengt hier alle Rahmen. Zumindest passt das jetzt nicht hier hinein.
Auf jeden Fall finde ich das so viel besser als in Berlin und die eine Dozentin hat sehr interessiert geschaut. So wie ich es aus den Augenwinkeln und gegen das Licht feststellen konnte.
Gerade war ich kurz vor meiner Lieblingsstelle in meinem Monolog über das Leben und wie dämlich doch die Menschen sind, dass ich dem ganzen durch Selbstmord entfliehen werde und ich jetzt jemanden suche, der sich mit mir mit umbringt.
Schon wurde ich unterbrochen und gefragt, welche Rolle ich denn jetzt am liebsten spielen würde. Helena aus ein Sommernachtstraum oder Luise?
Helena. Auf jeden Fall Helena. Mit Luise habe ich ehrlich gesagt schon abgeschlossen und sie nur hingeschrieben, weil ich ja drei Rollen brauchte. Aber aus Luise ist mittlerweile die Luft raus.
Sie wollte Luise sehen, er aber Helena. Er hat es dann einfach entschieden. Helena.
Oooooooh jaaaa!!! Danke danke danke danke!! Ich sehe schon, hier läuft es. Von dem Unterbrechen habe ich mich nicht wirklich beeindrucken lassen. Heißt es doch so oft, dass Unterbrechen nichts schlimmes ist.
Hinter der Bühne zog ich mich schnell um und bereitete mich darauf vor mit Demetrius gleich alleine im Wald zu sein. So eine Chance bekomme ich nie wieder! Jetzt muss ich all meine weiblichen Verführungskünste einsetzen sodass er sich vielleicht doch noch in mich verliebt und Hermia vergisst.
Auch hier wurde ich abgebrochen, aber insgesamt durfte ich Helena länger spielen.

Das war es. 5 Minuten war ich vielleicht im Studio. Vielleicht auch sechs, aber trotzdem ziemlich kurz. Also kramte ich meinen ganzen Klamottenhaufen zusammen, setzte mich wieder vor die Tür und wartete, bis der Student rauskommt und mir die Entscheidung verkündet.
So. Jetzt ist alles vorbei. Jetzt hast du deinen Eindruck dort hinterlassen und diese fünf Minuten entscheiden alles. Ob es ihnen gefallen hat oder nicht.
Diese Lockerheit, das Lachen über meinen Kommentar über meine "Heimat"stadt, der interrssierte Blick bei Juli und das Schmunzeln bei der Helena auf der einen Seite. Der schnelle Abbruch auf der anderen...

"Die Kommssion hat entschieden, dich heute leider nicht in die zweite Runde zu lassen."
Ahja. Okay. Ich habe es mit einer erstaunlichen Fassung genommen. Eigentlich schon fast erwartet.
Feedback gab es keines und irgendwie bin ich total froh darüber.
Vielleicht war Helena doch etwas überzogen um nicht karikativ zu sagen. Okay. Ich denke, mit Helena habe ich es verkackt und finde es doch ganz angenehm, dass ich zu diesem Schluss gekommen bin und diese Einbildung nicht durch irgendein Feedback zerstört wurde.

M. (sie ist auch nicht weiter) und ich sind dann noch ein Trosteis essen gegangen (Wannecke am Jungfernstieg hatte Winterpause!!!!!!!! :O) und ich wurde von so einem Vogelvieh attakiert, dem ich dann meine Eiswaffel überlassen musste. Dann haben wir uns noch etwas die Zeit vertrieben, bis mein Fernbus gekommen ist, für den ich mir spontan ein Ticket besorgt habe.
Wir werden uns ja bald (in zwei Wochen!!!) in Leipzig wiedersehen.
Vielleicht haben wir da ja mehr Glück.

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