Samstag, 24. Oktober 2015

Der Schmiss aus dem kuscheligen Bett ins kalte Wasser

"Wie sieht es eigentlich mit deinem Schauspielern aus?" oder "Hattest du jetzt schon wieder ein Vorsprechen?" oder "Wurdest du jetzt schon irgendwo angenommen??"
"Eeehm jaa, ich habe erstmal meine Bewerbungen für die Falckenberg und Potsdam abgeschickt, nächste Woche schicke ich dann die für die UdK ab. Und Joooooooaaaaaaar."
(Wobei, wenn mich jemand anderes in zwei Wochen fragt, schicke ich natürlich auch "nächste Woche" die Bewerbung für die UdK ab.)

Im Moment ist alles irgendwie recht gemütlich. Ich tüte fleißig Bewerbungen ein, überweise sofort, sofern ich ein wenig Geld übrig habe (was in letzter Zeit nicht oft ist) schon mal die Prüffgebühren für diverse Schulen, damit ich ENDLICH diese eine Bewerbung für die *insertanyschoolhere* abschicken kann, die schon so lange im Umschlag liegt und darauf wartet endlich zugeklebt zu werden, oder ich überlege immer noch, welche tollen Rollen ich noch in mein Repertoire aufnehmen kann.
Es ist alles recht gechillt so. Uni, Wochenende fängt am Mittwoch an, Theaterprobe im Theatrium, treffen mit einer neuen deutsch-spanischen Theatergruppe von der Uni (weil Romanistikstudium und so), meinen neuen allerbesten Freunden nicht mehr ganz nüchtern mit übertriebenem Pathos von meiner Leidenschaft erzählen.
Das übliche halt.
Im Januar geht es laut Plan ja erst weiter mit den Vorsprechen.
Falckenberg ist im Januar, die Everding, deren erste Bewerbungsfrist ich ja verpasst habe, hat auch die Vorsprechen im Januar, UdK weiß ich nicht, das Konservatorium erst im März und so weiter.
Potsdam beginnt ja auch erst im Januar. Das stand ja mal irgendwo.

Ab und zu schaut man aber trotzdem in das E-Mail Postfach und liest dann am 23. Oktober, dass man eingeladen wurde am 23. November an der Filmuniversität vorzusprechen.
Lustig, wenn man dies früh halb 6 liest, weil der Abend/die Nacht es angeboten hat, es endlich durchzuziehen und 24 Stunden wachzubleiben.
Dementsprechend lange hat es auch gedauert zu realisieren, dass der 23. November schon in 4 Wochen ist.

Jetzt habe ich endlich wieder eine präziesere Antwort auf die Fragen meiner Leute und bin wieder mitten im Vorsprechgewusel drinnen.
Schneller als gedacht.



Donnerstag, 15. Oktober 2015

Katha schreibt frei - wenn Menschenrechte auf einmal gar nicht mehr so cool sind

Gooott, was ist das jetzt schon wieder?
Ja, ich habe die ganze Zeit im Kopf, dass ich mehr schreiben muss. Ich habe die ganze Zeit Dinge im Kopf. Dinge im Kopf, die ich schon immer mal niederschreiben wollte. Natürlich auf einem Blog. Wo sonst?

Was soll das frei schreiben jetzt bedeuten?
tja, naja eigentlich heißt es Freewriting, aber Katha schreibt frei klang irgendwie poetischer und so.
Vom Freewriting habe ich hetue erfahren. An der Uni, in meinem Wahlfach, wofür ich dieses Semester Ethnologie gewählt habe. 5 Minuten lang einfach nur schreiben, was einem in den Kopf kommt zu einem bestimmten Thema oder einfach drauf los und schauen, was dabei rauskommt.
Deshalb werde ich den entstandenen Text auch so veröffentlichen, wie ich ihn halt geschrieben habe, egal ob er sprachlich so famos ist oder nicht. Leidglich Tippfehler und ganz krasse sprachliche Fehler werde ich korrigieren.
Zugegebenermaßen, das einzige, was mir an diesem Seminar gefallen hat.
Ich habe es wieder abgewählt. Angesichts der Tatsache, dass ich eigentlich im 1. Semester noch kein Wahlfach brauche, war das auch relativ einfach. Einfach die Modulanmeldung nicht abgeben. Ohne Konsequenzen.
Dabei klang das alles so toll. Ethnologie. Aktuelle Themen der Ethnologie. Menschenrechte.
Genau das, was man heutzutage brauch.
Aaaber es kam alles anders. Zwei Texte zum Burkaverbot vor die Nase und entweder war man a oder b. Also für das Burkaverbot, oder dagegen. Toll, wenn ich jetzt 'nen Text hatte, der nicht meine Meinung entsprochen hat? Das war ja zu 50% der Fall.
Ja, wir sollten auch bloß die Meinung des Autors wiedergeben. In einer Debatte. In einer inszenierten Debatte sozusagen.
Und alle fragen sich warum? Naja, ich frage mich warum? Warum eine Debatte inszenieren, mit inszenierten Meinungen und Argumenten, fremder Menschen, wenn man sich doch eine eigene Meinung dazu bilden kann. Oder im besten Falle eine hat?
Ich dachte, an der Uni ist das vorbei. Die Meinung wiederzugeben, die man im Unterricht beigebracht bekommen hat und gut ist. Wenn ich an Universität und Studenten (pardon, Studierende) denke, denke ich an Les Miserables, studentische Aufstände, Freigeister, Rebellion und Revolution, unbequeme Fragen. Aber nicht an das Lesen von Texten und auf den Argumenten des Autoren basierende Debatte zu führen und darauf noch irgendwie die Menschenrechte zu münzen.

Sehr schade, dass es so kommen musste. Ich habe mich mega darauf gefreut. Dahin werde ich aber nicht mehr gehen. Man hätte so viel tolles aus diesem Seminar machen können, aber leider ist das auch vom Dozenten Abhängig und vielleicht wäre es anders gekommen, wenn ich bei der Dozentin das Seminar gehabt hätte, mit der ich schon im E-mail Verkehr stand und nicht bei der Dame, die gerade in irgendetwas, was ich vergessen habe, promoviert und mich durch und durch an die eine ganz schlimme Mathenachhilfelehrerin, bei der ich damals zu Schulzeiten kurzzeitig Unterricht hatte, erinnert. Selbst die Diskussion, ob diese "Diskussion" zu den Menschenrechten sinnvoll wäre, wurde abgeblockt. (Nein, sie wurde nicht von mir initiiert)

Anders als einige, die mitten im Seminar gegangen sind (ich bilde mir jetzt mal ein, dass den Kommilitonen, die auch alle so viele Semester höher waren als ich, das Seminar eben so wenig zugesagt hat) bin ich bis zum Ende geblieben.
Aber wiederkommen werde ich nicht.
Vielleicht habe ich im nächsten Semester mehr Glück mit meinem Wahlbereich.

Montag, 5. Oktober 2015

Der erste Tag

So viele Leute, so viele neue Dinge, rauschen so schnell an dir vorbei, du kannst es nicht fassen.
Willst sie nur kurz festhalten und in Ruhe anschauen, da wollen sie schon weiter und reißen dich mit.
Weiter.
Kaum Zeit zum anschauen, neues wartet, altes siehst du kurz, dann ist es wieder weg.
Alles, an dem du gerne festhälst geht weiter, mal schauen, wann du es wiedersiehst.
Altes, was du nie wieder sehen willst, kurz da, dann wieder weg. Zum Glück. Du bist selbst ganz neu, nicht mehr alt. Das Alte soll das sehen und dann gehen.
Altes, was du gerne mal wieder sehen würdest, nicht weißt, ob du es wirklich willst, aber irgendwie schon. Es ist auch da. Da mittendrin. Wird es dich auch mal dorthin treiben?
Auch wenn du nicht lange bleiben willst. Du willst es schon, weil es ist mega. Geil. Famos.
Aber viel zu viel auf einmal.
Aber keine Pause. Du willst auch gar keine Pause machen.
Du willst weiter. Weitermachen. Weitertreiben. Weiter hinaus. Aber trotzdem mit etwas verbunden sein. Auch andere Verbindungen finden.
Alles ganz schnell. So viel. So schnell. So wunderbar.

Freitag, 2. Oktober 2015

Questions

Can you tell me what is wrong?
Can you tell me who's too strong?
Can you tell me how to breathe?
Or can you tell me where to leave?

Can you tell me when the night did come?
Can you tell me when the day was gone?
Can you tell me when it starts?
Or can you tell me when we went too far?

Who's just lying?
Who's now dying?
Who's now surviving?

How long we'll fight?
How cold ist the night?
How we'll get our rights?

Will we go now?
Do you know how?
Will we leave this place behind?

Can you tell me?
Can you tell me?
Can you tell me?
Just tell me!
Please.
Tell me!

Donnerstag, 13. August 2015

Das Sommerloch

Ja, nothing to do here, würde ich mal sagen.
Pferd und ich sind umgezogen, meine Mitbewohner und ich haben schon unsere Trinkfestigkeiten verglichen, "ab und zu" wird auch mal gearbeitet, aber ja. Das war's eigentlich auch schon.
Ich habe die Zeit genossen, in der ich so lange schlafen kann wie ICH es will, in der ich dann in der Küche stehe und überlege, ob ich jetzt Frühstück oder Mittag esse, Zeitung lese, Musik mache, schreiben, mit Freuden treffen und so weiter.
Jetzt ist die Luft raus.
Entweder die Leute sind einfach weggefahren, oder die Schule beginnt für sie bald. Jetzt hänge ich hier so rum und weiß nicht, was ich tun soll. Ich kann mich für nichts mehr aufraffen.

"Geistig eigetrocknet" umschreibt meinen derzeitigen Zustand denke ich perfekt.
Und dabei wollte ich doch nach der Schule doch so viel machen. Dinge, für die ich keine zeit hatte, Dinge, die in der Schule nur kurz umrissen wurden und die ich dann vertiefen wollte.
Ja, nichts ist.
Jetzt bin ich endlich frei und doch irgendwie gefangen. Dabei hält mich ja nicht wirklich etwas gefangen. Ich könnte tun und lassen, was ich will, aber ich tue es nicht.
Was für ein verkackte Lage das ist.

Jetzt warte ich wieder darauf, dass die Uni beginnt. Ja, ich gehe zur Uni. Immatrikuliert bin ich schon. Irgendwas musste ich ja tun. Zumindest spürte ich den "leichten" Druck in meinem Rücken sehr gut, dass ich doch bitte etwas tun soll.
Ja und wieder warte ich auf etwas.
Nicht auf Freitag, sondern auf Oktober.

Montag, 6. Juli 2015

Die Sache mit dem Planen und wie dann doch immer alles anders kommt

Heeute ist der 6. Juli 2015 und wir alle wissen, was das heißt!
Bon Voyage!

Und alle fragen sich, sitze ich jetzt im Bus auf den Weg nach Amsterdam oder stehe ich kurz vor einer Autobahnauffahrt und hoffe irgendjemand (dem man vertrauen kann) nimmt mich ein Stückchen mit?

Iiiich sitze in meinem Zimmer, in dem ich mir eine kleine Ecke zum Sitzen freigeschaufelt habe und wenn ich gerade nicht schreibe oder mich um mein Pferd kümmere, entrümpel ich, sortiere aus und packe Dinge, die mir wichtig sind in diverse Taschen und Kartons.
Jep. So sieht's aus.
Ich bin noch in Markkleeberg.

Gestern mördermäßig verkatert noch fast den ganzen Tag am See und im Theatrium verbracht, anstatt mein Reisegepäck zu packen, vorgestern der Abiball, vorvorgestern die Abiturzeugnisausgabe und die entgültige Entlassung aus der Anstalt und übermorgen der Umzug von Markkleeberg nach Leipzig.

So ändert sich alles. Aber ganz ehrlich, das Geld hätte ich jetzt eh nicht wirklich gehabt, ich habe nicht alles geschafft zu besorgen, was ich für die Reise noch gebraucht/gewollt hätte und außerdem zieht mein Pferd nächsten Monat auch aus Markkleeberg aus und bis sie sich im neuen Stall eingelebt hat, muss ich mich ja um sie kümmern.
Also es hat vielleicht auch seine Vorteile, nicht zu verreisen und nächstes Jahr in den Semesterferien kann ich das Ding ja ganz groß aufziehen und habe soo endlos viel Zeit dann.
Also aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Und jeeetzt ziehe ich erstmal in die City und werde meinen blöden Pinneberg-Status los. :D

Mittwoch, 1. Juli 2015

Irgendwann

Ein schöner Tag
alles was ich mag
wir spielen uns're Lieblingslieder
bauen Scheiß und machen's wieder
und alles ist wunderbar.

Du sagst zu mir:
"Komm, wir bleiben jetzt 'ne Weile hier!"
Wir suchen uns die schönsten Karten aus
und bauen daraus ein Haus.
Wir bau'n uns ein Kartenhaus.

Und plötzlich willst du weitergeh'n,
ich bleibe hier nur steh'n
und es war auch nicht sehr lang
und es fängt von vorne an.
Wir haben nicht sehr viel gesagt,
ich habe viel zu viel gefragt
und es war auch nicht sehr lang
und es fängt wieder von vorne an.
Irgendwann fängt's wieder von vorne an.
Irgendwann.

Der Sturm beginnt
und ich renne wie ein kleines Kind
durch die sternenklare Nacht,
bin immer noch nicht aufgewacht.
Ich träume nur vor mir hin.

Ich bin noch hier
und denke du stehst neben mir,
halt' die Karten in der Hand
und laufe gegen eine Wand.
Ich seh' dich immer noch.

Und plötzlich will ich weitergeh'n,
doch ich bleibe nur hier steh'n
und ich warte schon so lang
und es fängt von vorne an.
Wir haben alles schon gesagt,
ich habe alles längst gefragt
und ich warte schon zu lang
und es fängt wieder von vorne an.
Irgendwann fängt's wieder von vorne an.
Irgendwann.

Und ich treibe vor mir hin,
seh' immer noch keinen Sinn,
seh' immer noch keinen Sinn.
Ich bin gefangen in meiner Welt,
doch es wird schon langsam hell,
schon langsam hell.

Und alle woll'n mal weitergehn.
Ich bleib' noch kurz hier stehn,
doch es dauert nicht mehr lang
und es fängt von vorne an.
Es wird nie sehr viel gesagt,
immer viel zu viel gefragt,
doch es dauert nicht mehr lang
und es fängt wieder von vorne an.
Irgendwann fängt's wieder von vorne an.
Irgendwann.

Irgendwann.