Montag, 18. April 2016

Der Kampf Nr. 9: Vorsprechen in Hogwarts, is mir egal! Egal, is mir egal! (Teil 2)

Der nächste Tag.
Das Wetter ist besser und meine Laune auch! Jaaa, es hat geklappt.
Okay, so ist Rostock doch gar nicht so schlecht, wie ich es gestern noch gedacht habe.
Die HMT habe ich auch auf Anhieb gefunden.
Alle sagen, dass es hier ja vooooll hogwartslike ist und ach wie cool und man sich hier ja soo wohlfühlt.
Ja, schön ist es hier echt und ja, es hat schon was von Hogwarts und ja, hier kann man sich sehr wohlfühlen, aber irgendwie ist heute alles voll komisch, ich war überhaupt nicht nervös, für mich war es ein Tag wie jeder andere und hier hatten heute so viele ihr erstes oder zweites Vorsprechen und waren total on edge und ich? Ich kam mir irgendwie einfach nur voll komsich vor. Auch ein wenig fehl am Platz. Nicht, dass ich keinen Bock hätte vorzusprechen, aber ich habe irgendwie überhaupt keinen Wert darauf gelegt weiterzukommen. Irgendwie vermisse ich diese Nervosität doch ein wenig, aber okay, lassen wir uns es mal probieren, wie es mit Gleichgültigkeit funktioniert.
Ich freue mich doch trotzdem. Oder?
Ja, ich freue mich, einfach des Vorsprechens wegen, dass ich gerade das tue was mir am Herzen liegt, dass ich mich recht nett mit den anderen unterhalten kann und dass ich mal wieder andere spielen sehe. Das letzte Mal, dass wir uns beim Spielen zuschauen konnten war in Potsdam.

Ich spielte die Nina und es war okay.
Es war nicht so toll wie in Wien, aber es war okay. Das Ende habe ich etwas verkackt, aber sei es drum. Dann Pause und die zweite Rolle.
"Bereiten Sie sich darauf vor, nach der zweiten Rolle im Anschluss gleich zu singen."
Whoooooooaaaaa!! Jaa, singen singen singen singen singen!!!
Sooo, aber erstmal Antigone. Die hatte ich ja am Donnerstag nochmal im Park gespielt.
Nachts. Nach einer Runde Flunkyball. Unser Team hatte verloren.
Aber es lief.
Und jetzt?
Joooooaaar, kann man machen. War nicht das famoseste, aber okay.
ich wurde abgebrochen, aber ich durfte nicht singen.

Dann war es wieder einmal vorbei.
Najaaa, es war nicht soo toll, wie letzte Woche. Ich merkte auch, dass ich mega mega mega müde war. Einfach total ausgelaugt. So akzeptables Mittelfeld halt, auch wenn auf einmal ich die bin, die von den Mitstreitern gesagt bekommt, dass das ja voll cool war, was ich gemacht habe und dass auf einmal ich die bin, die entsetzt angeschaut wurde, als ich nach dem Feedback mit einem Zettel herauskam.
Zettel heißt nicht weiter.
Okay, irgendwie war es mir nicht mehr so ganz egal. Genau genommen war es mir nachdem wir alle fertig waren nicht mehr egal. JETZT hatte ich auf einmal wieder mega Energie. JETZT hätte ich gerne gespielt.
Aber ja, da wären wir wieder bei dem hätte und könnte und wäre.
Anyway.

Diesmal gab es auch wieder Feedback für alle.
Was heute mit mir los gewesen sei haben sie gefragt. Ob es mir gut geht oder ob ich krank bin.
Najaaa, ich bin einfach nur total müde gewesen. Letzte Woche war ich noch in Wien, dann musste ich meinen Unikrempel nachholen, dann bin ich vorgestern noch umgezogen und jetzt bin ich hier.
Dann wollten sie noch wissen, wie ich denke, wie sich das in meinem Spielen geäußert hat.
Naja, ich war halt einfach total matt und der Pep hat gefehlt.
Das bestätigten sie mir und rieten mir noch zu schauen, dass ich erholt zu den Vorsprechen fahre, denn an diesem Tag muss ich auf dem Punkt da sein, weil da ja alles zählt und man es merkt, wenn man gerade nicht so gut drauf ist.
Klar, habe ich gemerkt.
Aber hey, die Dozenten waren auch wieder total nett und sie haben mir nicht mehr gesagt, dass ich für professionelles Schauspiel nicht geeignet bin, oder es bei mir an allgemeiner Spiel- und Ausdrucksfähigkeit mangelt.

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